Liebe Regina,
nun ist er doch da,der erste Schnee.Ist es in Berlin auch weiß???Bestimmt bei Euch da *draußen* sonst wohl eher grauer Matsch in den Strassen.
Meine Wenigkeit lag heute im Schnee,auf dem Rücken und schaute den Sternen beim aufgehen zu.Gut zugegeben war überhaupt nicht freiwillig und auch äußerst schmerzhaft.Waren in Eile weil es schon so spät und kurz vorm dunkel werden war,Ben aber noch seinen Auslauf haben sollte.Also nix wie los und auf einmal macht es plumps und Lissi liegt wie ein Käfer auf dem Rücken.Ben ganz besorgter Hundesohn kam sofort nach Frauchen schauen,meinte aber dann das is ein neues Spiel wat sich Frauchen für ihn ausgedacht hat.Also tat mir nicht nur der Rücken und das Verlängerungsteil saumäßig weh,nee nun musste ich auch noch meine Vorderfront vor den zwar spielerischen aber auch nicht gerade sanften Angriffen schützen.Nur gut das keine Menschenseele unterwegs war,ich glaube die hätten sich sonst halb tot gelacht und ich wäre dann noch ran gekommen wegen Körperverletzung oder ähnlichem.Peter hat sich sicher kopfschüttelnd amüsiert und leise vor sich hin gemurmelt typisch Lissi mein Naturtapie.
Im Augenblick lernen Ben und ich auf unseren Spaziergängen immer mehr von seiner buckligen Verwandschaft kennen,vor einpaar Tagen war es seine Tante und heute morgen haben wir Charly,seinen Opa mütterlicherseits kennengelernt.War echt etwas erschrocken,Ben ist schon so groß wie sein Opa,wo will der noch hinwachsen???Mal schauen was uns dieser Tage noch so alles über den Weg läuft.Sehr interessant dabei finde ich das alle Zweibeiner bestens über uns und unserer Situation informiert sind,obwohl mir diese Leute gänzlich unbekannt sind,naja dat is das Dorfleben halt.
Wo bist Du jetzt wohl und wie geht es Dir,diese beiden Fragen kreisen in meinem Kopf und ich hoffe Du kannst dort,wo immer Du auch bist,so sein wie Du es Dir gewünscht hast.Gestern Nacht habe ich einen kleinen Text gelesen und er ließ mich sofort an unsere PNs denken und deswegen schreib ich ihn Dir hier mal rein:
Auf der Grenze leben und dem Mut folgen
Auf der Grenze leben,
schenkt uns Einsicht,
die wir auf keine andere Weise gewinnen können.
Mit einem Fuß stehen wir im Bekannten,
mit dem anderen auf Neuland.
Das Alte sehen wir schon
mit dem Blick für das Neue
und das Neue können wir wagen,
weil wir noch die Sicherheit des Alten in uns tragen.
Auf der Grenze verlassen wir das Eine
und begeben uns in das Andere.
Auf der Grenze lassen wir los
und umarmen das Neue.
An Grenzen werden wir zu den Menschen,die wir sind.
Wenn wir sie hinnehmen,ohne sie zu hinterfragen,
bleiben wir klein.
Wenn wir die Grenzen herausfordern
und sie überwinden,wachsen wir.
Dann spüren wir die Grenzenlosigkeit,
aus der wir kommen.
In diesem Sinne,liebe Regina halte Dich auch weiterhin nicht an die Regeln,Du warst doch schon immer eine Grenzgängerin und hast die Grenzen dieses Lebens auf Deinem Weg immer hinterfragt.Gibt es etwas Schöneres,als das zu überwinden,was als unüberwindbar galt?
Sei umarmt,ich schau jetzt nach unserem Stern in der Hoffnung das Du ihn auch sehen kannst.
Deine Lissi