Ein liebes Hallo an Alle,
bin heute nach fast 4 Monaten das erste Mal wieder hier im Forum. War vorher in einem anderen (Darmkrebs). Meine Mom hat ihren Kampf am 21.Mai d.J. verloren. Ich habe jetzt lange hier gelesen und bin nun am überlegen wie ich es richtig formuliere: Wir hatten am vergangenen Samstag eine Gedenkfeier vom Hospiz aus (meine Mom war noch 1 Woche dort und für diese Zeit bin ich bis zum Ende MEINER Tag dankbar). Meine Brüder waren mit dabei und es hat uns auf der einen Seite geholfen, andererseits ist der ganze Schmerz über den Verlust wieder aufgebrochen. Ich habe Mom im letzten Jahr zusammen mit dem Pflegedienst gepflegt, habe als Älteste danach alles geregelt und bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo nur noch Leere, Trauer, Verzweiflung und Schmerz ist. Mir wird jetzt erst richtig bewusst, dass sie nicht mehr da ist. Sie fehlt mir so sehr.
Seit März d.J. befinde ich mich in Therapie. Damals fand ich keinen Schlaf mehr, habe an einem total Erschöpfungssyndrom gelitten. Sicherlich habe ich mich zwischenzeitlich wieder gefangen (es muss ja auch irgendwie weitergehen, habe einen 12jährigen Sohn und auch einen Ehemann).
Und jetzt war am Sonntag der 1. Advent. Für meine Mom war Weihnachten immer sehr sehr wichtig. Wir haben das letzte Weihnachten zusammen erlebt. Es war einerseits so schön und auf der anderen Seite der totale Horror. Heute frage ich mich: 'Wie hat Mom es überstanden, im Wissen, dass sie dieses Jahr nicht mehr da ist?' Ich werde keine Antwort mehr bekommen, wie auf so viele Fragen, die ich noch an sie gehabt hätte.
Ich habe ein Adventsgesteck aufgestellt und das war es. Ich kann keine Fenster schmücken, keine Lichter anbringen. Es wird dieses Jahr einen kleinen Weihnachtsbaum geben. Unser Sohn freut sich auch auf Weihnachten. Wir sind jedes Jahr alle zusammen von Mom zum Essen eingeladen worden. Die letzten 10 Jahre sind wir nicht mehr bei ihr zuhause zsuammen gekommen, sondern wir haben uns immer in einem schönen Restaurant getroffen. Wir Kinder wollen diese Tradition beibehalten, werden es aber nicht mehr am 2. Weihnachtsfeiertag machen, sondern treffen uns jetzt am 4. Advent zum Essen. Ich habe jetzt schon ein banges Gefühl. Obwohl Mom sich sicher freut, wenn sie uns von oben sieht. Sie wird bei uns sein. Oh schiet, hoffentlich ist diese Zeit bald vorbei
Ich wünsche Euch allen viel viel Kraft und sende Euch ganz liebe Grüße
Vielleicht helfen auch die Gedanken, die wir uns gegenseitig senden.
Eine im Augenblick sehr traurige Barbara