brauche bitte Hilfe
Hallo Sprudel,
diese Aggressivität und *durch den Wind sein* hatte ich während der Chemo-Zeit auch.
Wider Erwarten reagierten die Ärzte und Schwestern sehr verständnisvoll; sie kannten solche Reaktionen offensichtlich.
Mein armer Mann litt sehr unter meinen Attacken; er war immer bei der Verabreichung dabei und versuchte zu schlichten. Aber ich wollte kein Schlichten, ich verlangte und alle sollten springen (was natürlich absolut unmöglich war). ;-)
Je nachdem, welches Chemomittel deine Mama erhält, sind die Nebenwirkungen unterschiedlich stark.
Ich hatte ALLES an Nebenwirkungen, was es gab und ich bekam Taxol und Epirubicin.
Am besten ist es, deine Mama so gut es geht in Ruhe zu lassen. Auf Aggressivität nicht reagieren; nur zuhören und den Mund halten. ;-)
Die Chemo ist irgendwann vorbei und dann wird deine Mama schon wieder etwas ruhiger.
Allerdings wird Mama nie mehr so sein wie vor der Diagnose.
Jede Krebskranke wird egoistischer und sagt auch mal ihre Meinung.
Dass sie auch noch einen pflegebedürtigen Mann an ihrer Seite hat, macht die Sache noch komplizierter.
Während der laufenden Chemos wird sie kaum noch in der Lage sein, die notwendige Hilfestellung geben zu können. Versucht sie es dennoch, könnte ein körperlicher Zusammenbruch drohen.
Vielleicht wäre es besser, für diese Zeit einen ambulanten Pflegedienst zu bestellen oder eine andere Verwandte zu fragen.
Ein Psychologe ist natürlich sinnvoll, aber da muss deine Mama zustimmen. Und in der jetzigen Verfassung....na ja, ein Versuch ist es wert (glaube aber an keiner Verbesserung, bevor die Chemogaben vorbei sind).
Im Übrigen war ich immer ganz besonders aggressiv, wenn ich mich gleichzeitig überfordert fühlte. Zu Hause lag der Haushalt völlig am Boden; meine Mutter wartete auf mich (auch pflegebedürftig) und ich lag im Bett und bekam Chemo... und dann musste ich auch noch 2 Stunden auf einen Arzt warten, der die Portanlage anstechen sollte.
Also da habe ich wirklich so manchesmal rumgebrüllt. ;-)
Also sei behutsam mit der Mama; zeigt Verständnis und frag sie, wo du helfen kannst.
Ich bin sicher, sie wird deine Hilfe gerne annehmen!!!
Alles Liebe und Gute!
Norma
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