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Alt 11.12.2008, 22:58
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bluetrilo bluetrilo ist offline
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Standard Es ist wieder da!


Hab heute eine nicht so gute Nachricht. Ich habe ihn am Samstag in Krankenhaus gefahren, da ich dachte, dass er Flüssigkeitsverlust hat. Er hat in den letzten 2 Wochen in der Reha kaum was getrunken. Wir dachten das es an anderen Faktoren wie den Zahnschmerzen lag, aber nein es war ein Irrtum.
Es ist wieder da. Am Dienstag hat man mir erzählt das ein Neurologe meinte, das es keinen Sinn mehr machen würde ihn zu operieren, da er dann gelähmt wäre und nicht mehr sprechen könnte. Auch gab er nur noch einige Wochen. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe es die ganze Zeit eh schon geahnt. Ich hasse es wenn ich recht habe. Naja, bin seitdem hier zu Hause nur am heulen da alles an ihn erinnert und mir klar wurde das er nie mehr hier sein wird. Nie mehr bei mir im Bett, nie mehr auf seinem Stuhl, nie mehr mit ihm hier sitzen und fernsehen ..... Die Reha waren dann also doch verlorende Wochen die ich nicht mit ihm verbringen konnte. Ich hatte Sie immer als Gewinn für ihn und uns gesehen. Sie sollte ihm helfen und nichts anderes!
Den Kindern habe ich dann gestern auch erzählt das er vielleicht nicht mehr nach hause kommt. Es war nicht leicht, aber die beiden waren schon fix und fertig weil ich Dienstag hier geheult habe und gestern .... Ich war es ihnen schuldig.
Dann kam die Sache mit der Betreuung zur Sprache. Nachdem ich am Montag fast zusammengeklappt war und überhaupt nicht mehr konnte, habe ich einen Entschluss gefasst. Ich weiß zwar, das er sich wünschen würde das ich für ihn entscheide, aber ich werde es nicht tun. Im Beisein seiner Eltern und einer Ärztin habe ich gesagt, das ich das sehr wohl weiß aber mir das alles zuviel wäre. Ich würde mich aber als beratende Funktion zur Verfügung stellen. Ich will nicht später darunter leiden eine falsche Entscheidung getroffen zu haben. Nun zweifel ich daran, ob die Eltern wirklich in seinem Interesse handeln würden. Ich hoffe sie schließen mich bei Entscheidungen nicht aus. Ich habe Angst das wen sie die Betreuung haben nicht mehr in seinem Interesse handeln sondern nur das was für sie gut ist. Wieso bin ich da so realistisch und würde nicht so handeln? Ist das denn normal?
Nun wird er morgen doch noch verlegt ins Sankt Gertrauden, wo er ja bereits schon zweimal operiert wurde. Ich hoffe das die dort die richtige Entscheidung treffen und realistisch bleiben.
Ich habe wirklich Angst das er mich hasst, wenn ich ihn nicht mehr zu mir nach Hause nehme sondern in einem Hospiz unterbringen würde. Aber es ist nun einmal so, das ich arbeite und die Kids habe und keiner hier wäre der sich um ihn kümmert. Ist dieser Gedanke denn so schlimm?
Klar würde ich gerne immer bei ihm sein, aber das tut mir auf Dauer ja auch nicht gut und ich muss auch zusehen wie ich mich über Wasser halte. Ist das nicht richtig so zu denken?
Am meisten habe ich Angst davor, dass er mich dafür hasst und sich von mir im Stich gelassen fühlt. Den Gedanken kann ich nicht ertragen.
Ich dachte wir sehen das Krankenhaus nicht so schnell wieder. Das schlimmst jedoch ist, das er sich auch irgendwie aufgegeben hat.(oder es lag an der Reha, wo er sich so allein gelassen fühlte, er wollte da nicht zurück, da keiner da war, der sich mit ihm unterhalten hatte. Vielleicht fühlte er sich da einsam) Wobei es ihm heut schon etwas besser ging, nach den vielen Tröpfen. Er stand mit Sack und Pack da und wollte gehen sagte mir die Ärztin. Ich konnte ihn zum GLück noch überreden da zu bleiben und abzuwarten, ob er morgen verlegt wird. Er wollte wieder in das Krankenhaus, was er kennt und wo er den Leuten vertraut. Hier in Havelhöhe waren trotzdem alle sehr nett und liebevoll.
Aber er fühlte sich da nicht wohl. Er wollte da weg und zu uns. Ich fühlte mich wie eine Verräterin.
Ich bin gespannt, ob morgen schon eine Aussage über die weitere Vorgehensweise getroffen wird oder schon feststeht. Ich bestehe aber weiterhin darauf, das ein Aufklärungsgespräch in meinem Beisein oder seiner Eltern stattfinden sollte. Er versteht nicht wirklich was er da unterschreibt. Er soll auch wissen was für Folgen die OP haben könnte bzw. was auf jeden Fall geschehen wird.
Ich bin mir irgendwie immer nicht sicher ob das alles ok ist was man hier schreibt. Aber ich fühle mich danach besser.

gruß bluetrilo
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