Thema: Stammtisch
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Alt 19.12.2008, 23:53
gaertner gaertner ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Hallöchen,


@:helmut, und an alle

im Moment sind deine Zeilen meinem ich am nächsten.ja, es wird nicht besser vom grübeln. Dann illy. "jetzt geht es mir gut ", und Zufriedenheit ist dabei.

Vor drei, vier Wochen bekam ich auf die Floskel, wie geht es Ihnen, die Antwort : "ich bin zufrieden" . seit dieser Zeit versuche ich, genauso zu antworten , wenn diese Frage an mich gestellt wird. Ich muß mich bei aller Zufriedenheit, die ich im Moment empfinde, trotzdem zwingend erinnern, diese Antwort zu geben.
Ja, ich bin zufrieden , wie noch nie in meinem Leben, gerade dass häusliche Umfeld, es ist einfach perfekt.
Doch die Schalter in meinem Kopf, sie stehen auf einem Dreh, den ich nicht einordnen kann.
Meine Liebe sagte heute wieder zu mir, sie merkt, dass viel in mir arbeitet und vieles Vergangene mich beeinflußt.
Ihre Antennen sind schon sehr , sehr empfindlich und klar.

Klarer als mein Denken, als meine ZUGEGEBENEN Gefühle. Ja, ich trauere , ich hadere mit dem Schicksal, doch nicht wegen dem Verlust um Robert, sondern ob der Leichtigkeit und Einfachheit des anderen, vergangenen Lebens.

Dann kommt mir in den Sinn, ja , diese Gespräche gab es auch schon. Worte gesprochen , gesagt, gedacht, doch nie in der Konsequenz "angewandt" .

Ich bin kein Papa eines 3 jährigen, ich habe keine junge Familie, ich werde dies auch nicht mehr haben können. DIESE Zeit ist vorbei, ob mit oder ohne schrecklichen Verlust. Meine "MitliveKrise" fiel genau inn die Zeit eines wirklichen Verlustes, ich sollte froh sein , nicht den imaginären Kampf eines Otto-Normal-Familien-Vaters zu Haben.

Diese Gedanken kamen, bevor ich die Zeilen schrieb.

Fragt Ihr mich , wie geht es Dir, sage ich in vollen Bewußtsein, : "Ich bin zufrieden "

Denn mit meinem Herzen gesehen ging es mir in meinem Leben noch nie besser.

Wenn die große Tochter der Freundin die Mutter nicht erreicht und dann bei mir anruft, Trost möchte, Angst hat vorm Start nach Rom, vor dem dunklen Himmel voller Schneewolken vor dem Flug......würde sie einen "unzufriedenen!" "hadernden" verzweifelden" Freund der Mutter anrufen, oder einen, von dem sie hofft, STÄRKE zu bekommen.

Unten habe ich einen Spruch , einen von mittlerweile unzähligen.

"IN ALL SEINER EIGENEN SCHWACHEIT JEMANDEN STÄRKE ZU GEBEN , DAS IST DER SINN DES LEBENS"

Meine Schwacheit, in dem ich sie zulasse, werde ich menschlich. Dann bin ich glaubhaft, dann sehen in mir die Menschen meines Umfeldes einen "Menschen", wo es lohnt, sich anzulehenen.

Ich selber sehe im Moment ein zerissenes Kerlchen, dass sich wünscht, es hätte nie den Euro gegeben.

Und dann dieses "Aufblicken", "Festhalten", ob bewußt oder unbewußt, dass Suchen nach "Ordnung", "Stärke" , "Richtung".

Oder nur einfach anlehnen können, eigene sorgen abladen, nicht mal konkrete Hilfe wollend, einfach nur eine Person haben , die einen selber respektiert und auf "befindlichkeiten" angemessen, vielleicht sogar väterlich reagiert.

Ich bin zufrieden , so wie ich hier leben kann und darf.

Wenn dies der Weg ist, in all meiner eigene Schwacheit den mit mir Lebenden Halt zu geben, dann bin ich sogar mehr als zufrieden.
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Jede Lebensphase hat ihren eigenen Wert

und ihr eigenes Glück.


daraus das Beste zu machen

ist der Schlüssel zur Zufriedenheit.
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