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Alt 04.01.2009, 17:34
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Summer 175 Summer 175 ist offline
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Standard AW: Vor 12 Jahren Mundboden-Ca - und jetzt "aus heiterem Himmel" Lungen-Ca

Liebe Brigitte,
in den letzten Jahren haben meine Eltern imm Auto-Urlaub gemacht, also entweder in Thüringen, Harz, Bayer. Wald oder Österreich so ein kleines günstiges AI-Hotel gebucht, wo dann abends die Schoppen nix extra kosten
Allerdings ist meine Mutter derzeit so schlecht beeinander, dass sie nicht mal drei Stunden im Auto sitzen könnte bzw. fast die ganze Zeit dann im Hotelzimmer liegen würde. Irgendwo was anschauen bzw. shoppen ist auch gar nicht mehr drin ... Wir waren Ende November zusammen Gans essen, da hat sie sich schon sehr schwer getan, wenigstens drei Kroketten mit Sauce und etwas Rotkraut zu essen, war nach knapp zwei Stunden wieder heilfroh, heim auf's Sofa zu dürfen - und da ging es ihr noch bei weitem besser als jetzt ...

Sie will ja jetzt auch nicht weg, sondern glaubt dran, dass sie im Frühjahr oder Sommer wieder fahren könnten ...

Was die Schmerzen betrifft, bin ich im Moment etwas skeptischer ... Ich hatte meinem Vater die Broschüre von der Krebshilfe gegeben, weil da einiges Interessante über die Wirkung der verschiedenen Schmerzmittel drin steht. Vorhin hat er dann gemeint, er hätte für sich herausgelesen, dass die Schmerzen meiner Mutter wohl doch durch den Krebs kämen ... Ich hab's grad nachgelesen, es könnte stimmen. Wenn Metas an der Lendenwirbelsäule bestehen, können diese den Ischiasnerv reizen (was der HA nicht ausschließt) und Schmerzen bzw. Empfindungsstörungen (meine Mutter hat doch in diesem Bein oftmals keine Kraft, "stolpert" deswegen ...) auslösen. Und für diesen komischen Schmerz am Fußrücken bzw. Spann gibt es gar keine "normale" Erklärung mehr - er ist dauerhaft da, unabhängig, ob der Fuß belastet oder z. B. im Bett völlig ruhig gehalten wird. Wäre es eine Prellung o. ä., hätte man wenigstens anfangs eine Schwellung und Verfärbung feststellen müssen.

Mein Mann hatte heute Mittag auch gesagt, meiner Mutter würde es ja täglich schlechter gehen - und wenn ihm so was auffällt ... Es ist erschreckend, wie schnell im Moment alles geht: vor vier Wochen war sie noch einigermaßen fit, konnte in Würzburg noch eine ordentliche Strecke (für mich ca. 5 Minuten, für sie dann 20 - 30) zu Fuß gehen; an Heilig Abend hat sie zumindest für eine gewisse Zeit noch einen ganz munteren Eindruck gemacht; und heute? Sie kommt mir um zehn Jahre gealtert vor - eine ganz, ganz müde, alte, kranke Frau .... Ich schätze mal, sie schläft und döst mittlerweile 18 - 20 Stunden am Tag ...

Wenn das nicht so wäre, würde ich meinen Eltern sofort dazu raten, noch mal wegzufahren. Jetzt geht eigentlich nur noch, gute Miene zu machen, wenn die Rede auf ihren 70. und die Goldene Hochzeit kommen - meine Mutter hat mich heute Vormittag schon gefragt, ob ich die schöne Deko von unserer Silbernen noch hätte ....

Morgen früh rufe ich in der Nuklear an und frage, ob ein Arzt das Szintigramm am Mittwoch gleich begutachten kann, damit wir wissen, was los ist und nicht erst auf den Ambulanztermin acht Tage später warten müssen. Wenn es wirklich bestrahlbare Metas gibt, drängt in meinen Augen die Zeit. Der Ambulanztermin ist erst am 15., das ist ein Donnerstag, bis meine Eltern dann einen Vorstellungstermin in der Strahlenklinik kriegen, dauert's sicher fast eine Woche, und bis sich dann was tut, kann's auch noch dauern.

Für morgen drücke ich allen, die's brauchen, sämtliche verfügbaren Daumen, Zehen (einschließlich der Daumenkrallen unseres Wuff's) und dessen Rute!

Herzliche Grüße,
Karin
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"Das Leben ist keine Autobahn von der Wiege bis zum Grab, sondern ein Platz zum Parken in der Sonne."
(Phil Bosmans)
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