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Alt 16.01.2009, 10:48
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Angst vor dem eigenen Egoismus

Hallo Ihr Lieben,

gestern konnte ich auf Eure liebevollen Rückmeldungen nicht antworten, weil ich meine Sorgen angsichts der tragischen Ereignisse hier für so nichtig halte und mich ein wenig schäme. Aber auch, weil ich nachdenken wollte - und doch nicht konnte, weil eine liebe Verwandte zur Zeit Hilfe und Aufmerksamkeit braucht und weil es keine guten Nachrichten von meinem Papa gibt und im Moment fast wieder all meine Kraft raubt.

Aber ich möchte Euch doch herzlich danken für Eure Rückmeldungen.

@Ronnya, ich danke Dir für Deine Erfahrungen. Ich wünsche und hoffe, dass ich irgendwann auch mit dieser Gewißheit sagen kann: ja, es war richtig.

@Birgit (4), ich habe jetzt erstmal viel von Dir im Forum gelesen. Deine gefühlvolle Art finde ich einfach erstaunlich. Das habe ich bislang noch nie erlebt. Über das Loslassen - schon jetzt - und nicht Erdrücken, werde ich noch etwas nachdenken müssen. Aber der Gedankenansatz hat sich schon eingebrannt und wartet darauf, verfolgt zu werden.

@Tine, was soll ich sagen, Deine Worte und Dein Bild sprechen mir aus der Seele. Ich wünschte, ich könnte Dir ähnlich helfen, aber mir fallen die richtigen Worte oft schwer. Ich muß jetzt noch lernen, meine Gefühle zu akzeptieren so wie sie sind und ihnen zu vertrauen. Ich mache mir leider im normalen Alltag schon so oft Gedanken, ob ich jemanden verletze oder vor den Kopf stoße.

@Birgit (F), danke für das Lächeln, dass Du mir geschenkt hast. Unsere Telefonate dauern bislang nur 15 - 60 Minuten. Es gab mal eine Zeit, da haben meine Mama und ich am Telefon gemeinsam Versandhauskataloge durchgeblättert Ob meine Eltern sagen würden, wenn es zu viel ist? Ich weiß nicht....

... Auf jeden Fall habe ich dank Eurer Hilfe den Entschluß gefaßt, mit meinen Eltern über dieses Thema zu reden. Gestern haben wir einen Besuch für Samstag vereinbart. Da habe ich einen ersten Vorstoß gewagt und gesagt, dass unser Besuch nicht ganz selbstlos ist, dass meinerseits durchaus egoistische Gedanken dahinter stehen. Und was sagt mein Papa? "Diesen Egoismus nehmen wir gerne an". Mir liefen ganz leise die Tränen, damit er es nicht merkt.
Vielleicht könnt Ihr verstehen, was mir Eure Antworten gegeben haben?

Ich hoffe am Samstag den Mut zu haben, weiter mit ihnen zu sprechen. Aber ich muß sehen, wie die Situation ist, die stabile Phase meines Papas scheint erstmal vorbei zu sein

Eure Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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Geändert von Kirsten67 (16.01.2009 um 13:04 Uhr)
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