Liebe Diana
Hat Deine Mutter denn jetzt atmen gelernt? Meine ja, mit regelmässigen Rückfällen in die Mundatmung

zumindest nachdem, was ich am Telefon höre.
Also, ich habe eben mit meiner Schwester und meiner Mama telefoniert. Die erste Bestrahlung ist rum, sie merkt gar nichts. Meine Schwester sagte mir aber, dass es nun nur 10 Bestrahlungen gibt, à 3 Gray. Macht auch 30, allerdings habe ich durch meine Googelei in den Leitlinien der Radioonkologen etc. gelesen, dass bei günstiger Prognose nicht mehr als 2 Gy gestrahlt werden. Wumms. Was heisst nun das wieder für uns? Schlechte Prognose? Notfall? Hm.
Das Strahlenprotokoll haben wohl gestern der Chef der Lungenfachklinik zusammen mit dem Strahlenchef geändert, denn eigentlich waren es ja 15x 2Gy. Nun hat meine Mutter gestern einen schlechten Tag gehabt und dem Chef was vorgeweint, dass sie immer weniger mobil ist, dass sie das nervt, dass sie ihr ganzes Leben aus der Hand gibt und dass sie schnell wieder auf dem Damm sein will. Hat er deswegen? Nein. Oder?
Heute hat unsere Mutter aber einen viel besseren Tag als gestern, nur macht mir diese in meinen laienhaften Augen hohe Dosis nun schon wieder zu schaffen.
Kennt sich jemand damit aus? Und, eine Frage, die ich nicht verstehe: warum führen Hirnmetas unbehandelt so schnell zum Ende? Die lebenswichtigen Organe sind doch von den Nervenzellen nicht abhängig, oder? Da kommt mir mein 13-jähriges Biologiewissen aus der Schule auch nicht wirklich entgegen.
Soll ich nochmal Herrn Google befragen?
Ich bin ein bisschen verdattert, aufgrund der hohen Strahlendosis und überhaupt.
Seid lieb gegrüsst,
Eure Thessa
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Meine Mutter, ED 03/08 Adenokarzinom nicht operabel; T4N3M0.
Chemokonzept: seit 03/08 Carboplatin/ Vinorelbine, Umstellung aufgrund von Versagen von Carboplatin auf Taxotere am 22.07.08. Letzte Chemo am 27.11.08 - nun watch and wait.

14.01.: Lunge fast tumorfrei, multiple Hirnmetastasen, 10 Ganzhirnbestrahlungen ab dem 22.01.

am 09.02.2009 in unseren Armen eingeschlafen

1946 - 2009