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Alt 27.01.2009, 01:22
Thomas 52 Thomas 52 ist offline
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Registriert seit: 27.01.2009
Beiträge: 22
Standard AW: Tonsillenkarzinom

Hallo Forumsmitglieder ,

Ich habe hier einiges gelesen,finde es gut wie über diese Krankheit gesprochen wird,
Wichtig ersteinmal für den Betroffenen ,aber genauso wichtig für die Angehörigen.

Diese Krankheit ist nicht weit verbreitet,kaum jemand kennt diese.
Auch gibt es zig verschiedene Arten vom Tonsillenkrebs ,genauso wie event.
Methastasen .

Was ich damit sagen möchte,jede Krankheit sieht anders aus,weil aber auch jeder Patient anders ist.

Im groben stimmt aber alles ,kommt mir jedenfalls alles bekannt vor.

Ich habe auch erst nur so ein Knubbel unterhalb vom li. Ohr gefühlt,ging dann
nach einiger Zeit zum Hausarzt,der fühlte meinen Hals ab,beruhigte mich,sagte es sei nichts zu ertasten.
Ich war natürlich beruhigt,machte mir auch keine Sorgen deswegen.
Wie das Leben so spielt,verstarb ein Freund von mir an Leberkrebs,es ging sehr schnell,da wird man schon nachdenklich.

Ich also wieder zum Arzt,Überweisung zum HNO ,auch dort sagte man mir,es ist nichts zu fühlen.
Ich habe den Arzt gedrängt mich besser zu untersuchen,worauf er mit
Ultraschall den Hals absucht,dann auch was fand !
Sofort ins Krankenhaus,da wurde ein CT vom Hals und der Lunge gemacht.

Schon da sagte mir der Arzt,das solle man schnellstens rausnehmen.
Dann ging es ratz fatz,der Prof. der Klinik operierte mich dann,alles sah gut aus.

Der Tumor war nicht an der Ohrspeicheldrüse angewaschsen,es war ein Lymphknoten,der so groß wie ein Hühnerei war.

Mir ging es gut nach der OP,keine Beschwerden,wollte nach 5 Tagen schon nach Hause,da kam der Prof.zu mir,sagte das ich Tonsillenkrebs habe,d.h.
der Herd muß gesucht und entfernt werden.

Das hatte gesessen,für mich brach eine Welt zusammen.

Aber es kam noch schlimmer,er zählte mir auf was alles bei der erneuten OP
passiert.
Der Rachen wird ausgeschält,Mandeln entfernt,Ohrspeicheldrüsen entfernt,
was zur Folge hätte,das die Gesichtsnerven durchtrennt werden.
Also würde ich die Arme nicht mehr höher als 90Grad anheben können,das
Gesichtsfeld würde herunterhängen,weiter habe ich garnicht mehr zugehört.
Innerlich habe ich da aufgehört zu leben.

Ich habe dann zugestimmt,bin dann operiert worden.
Als ich aufwachte,stand der Prof. neben mir auf der Intensivstation,er sagte
mir,wir haben den Herd gefunden,war die linke Zungengrundmandel,der Rachen wurde ausgeschabt,Neck Links & Rechts durchgeführt.

Ich weinte,war froh das es nicht so gekommen ist,wie zuerst angenommen.

Es folgte dann eine Chemo & Bestrahlung 35mal,volle Dröhnung.
Ende Dezember 2007 war die letzte Bestrahlung.
Bis heute habe ich mit den Nebenwirkungen zu kämpfen.

Krebsnachsorge mache ich mit,muß Mittwoch wieder hin.
CT wurde auch vor zwei Monaten gemacht,ohne Befund ,genauso die Brust.
Habe in der Zeit OP bis 3mont.nach der Bestrahlung gut 35 KG abgenommen.
Seither habe ich keinen Speichel mehr,fast keinen Geschmack mehr.
Die großen Narben beidseitig sind gut verheilt,man sieht diese von vorne kaum.

So,nun habe ich Euch genug mit meiner Krankheit vollgedröhnt,danke fürs
Lesen.

Gruß Thomas

Glück-Auf!
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