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Alt 31.01.2009, 20:43
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Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: Beurteilbarkeit des Gewebes nach Wiederaufbau

Hallo Suan,

Ich habe zwar keine Ablatio hinter mir, getraue mich nun doch, eine Antwort auf einige der aufgetauchten Fragen zu geben.

Ich bin beidseits brusterhaltend operiert worden, gestern waren es genau 5 Jahre her...
In der Zwischenzeit hat sich die noch vorhandene sehr kleine Brust im Aussehen verändert, ist noch kleiner geworden, wohl altersbedingt. Vom Warzenhof an aufwärts fehlt beidseits durch die Operation jegliches Gewebe.
Des weiteren ist leider fast die ganze Narbe im oberen Teil der rechten Brust am Brustmuskel angewachsen. Inzwischen ist auch der Brustmuskel von der Achsel her stärker geworden, so dass nun eine gut sichtbare Einbuchtung im Ausschnitt-Bereich entstanden ist, mit der ich nicht so ganz glücklich bin.
Bei der linken Brust ist zwar auch eine Einbuchtung entstanden, jedoch ist diese nicht so stark, die dortige Narbe ist verschiebbar.

Und all dies lässt mich nun darüber nachdenken, ob Implantate für mich richtig wären. Anfang Januar war ich bei einem Fachmann für plastisch-ästhetische und rekonstruktive Chirurgie und habe mich beraten lassen:

- Eigengewebe vom Bauch wäre zu bevorzugen, jedoch hat's dort bei mir kein voriges - den Muskel vom Rücken her zu nehmen, würde er mir nicht empfehlen, es gebe eine grosse Narbe und wäre doch wieder eine zusätzliche Stelle zum Verheilen

- da die Brust nur unterhalb der Mamille noch etwas Fülle hat, kann mit einem tropfenförmigen Implantat auch der obere "leere" Teil unterlegt werden

- als Implantat empfiehlt der Arzt Silikon mit texturierter Oberfläche (ergibt weniger Kapselfibrose); als Inhalt Silikongel, welches ziemlich fest ist (läuft also nicht aus) und seine Form behält (Kochsalzlösung werde in Europa kaum mehr verwendet)

- das Implantat (die Prothese) wird unter dem Brustmuskel in einem zu konstruierenden Bett eingelegt, Zugang wäre bei mir am besten von der unteren Brustfalte her (ist aber auch am Warzenhofrand oder in der Achselhöhle möglich)

- wegen der Mammographie darf das Implantat nicht über dem Brustmuskel liegen, was auch besser ist für das Aussehen (die Implantat-Ränder wären wohl sichtbar, da bei mir zwischen Muskel und Haut kein Fettgewebe mehr vorhanden ist).

Den Nachsorgearzt habe ich wegen kommender Untersuchungen ebenfalls konsultiert. Er meint, dass Ultraschall kein Problem biete, bei der Mammographie könnte ev. nicht das ganze Brustgewebe bis zum Brustmuskel erfasst werden. Bei Unsicherheit müsste dann ein MRI gemacht werden.

Im Moment liegt also ein Gesuch um Kostengutsprache bei der Krankenkasse. Ob diese bewilligt wird, ist zwar noch recht unsicher...

Ich hoffe, diese Angaben können bei einer Entscheidung mithelfen - alles Gute und liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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