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Alt 13.02.2009, 11:18
Bettina1973 Bettina1973 ist offline
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Registriert seit: 12.02.2009
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Standard AW: ich weiß nicht weiter

Hallo Marion,

es ist wirklich schön, das es dieses Forum gibt.
Für dich war es ja ein ganz schön schlimmer Schicksalsschlag, gleich drei geliebte Menschen in so kurzer Zeit zu verlieren. ich danke dir für deine Antwort, ich fühle mich jetzt nicht mehr so allein, mit meiner langen Trauer. Ich denke auch, der Schmerz in bestimmten Situationen wird immer bleiben, nur hoffe ich das ich meine Lebensfreude wieder bekomme, und diese Trauer mich nicht mehr ständig begleitet.
Es ist für mich schwer zu beschreiben, ich laufe natürlich nicht jeden Tag weinend rum, aber dieses unbeschwerte Lachen und Leben fehlt einfach. Ich hoffe, das ich jetzt den richtigen Weg einschlage, wenn ich mich wieder ausführlich damit beschäftige.


Hallo Katarina,

ich kann dich gut verstehen, das dein Wunsch an Sinn verloren. Auch ich habe nach dem Tod meiner Mutter nicht geglaubt Kinder zu bekommen, zu heiraten oder überhaupt je wieder glücklich zu werden, war doch meine halbe Seele mit weg.

Mein jetziger Mann und ich haben uns damals am Sterbebett meiner Mutter verlobt. Meine Mutter mochte meinen Mann sehr, er war damals schon ein guter Freund der ganzen Familie. Er hat auch nach dem Tod sehr gelitten. Für uns war dies ein Zeichen für meine Mama, hey schau mal, wir beiden bleiben zusammen. Es war eine schöne kleine Verlobung, meine Ma hatte ihren so ziemlich letzten "klaren" Tag und sie hat sich sehr gefreut. Wir haben lange diesen Schritt überlegt (mein Vater sagte z.B. und wenn ihr die Verlobung dann wieder löst, ist es ja auch ok). Heute bin ich froh dies getan zu haben, wir haben das ja nicht nur für meine Ma gemacht, sondern waren uns schon klar über diese Entscheidung. Wir haben uns gesagt, heiraten können wir ja irgendwann, hauptsache sie weiß, bei uns geht es weiter.

Meine Ma ist 2 Wochen später gestorben und ich dachte, ok du bist verlobt, aber heiraten ohne Mama? Nein das schaffe ich nicht.
Ich kann euch da sehr gut verstehen und hoffe mein Kommentar von gestern (es geht auch ohne Mama) ist nicht falsch angekommen. Die Hochzeit sowie die Geburten der Kinder haben mich zwar in ein Hochgefühl versetzt, aber auch mit einem ziemlich weinenden Auge, das Mama dies nicht mehr mitbekommt.
Wie schon geschrieben, je selbstständiger meine Kinder werden, desto mehr kommt die Trauer zurück. Ich denke es liegt daran, das mir die Kinder sehr ähnlich sind und mir der Austausch mit meiner Mutter fehlt, wie es bei mir damals war. Diese Trauer wird vermutlich immer bleiben, ich hoffe nur, das ich bald besser damit umgehen kann, und mich das nicht wieder so umhaut.

Du hast vermutlich recht, das man sich mit dem Thema Tod mehr auseinandersetzen sollt, obwohl es mir schwer fällt genau dieses WARUM zu klären. Es gibt für mich schliesslich kein DARUM. Ich war mal bei einer Therapeuten, die mir sagte, es hat immer einen Grund, warum jemand von uns geht. Seine Zeit ist dann um und es wäre "innerlich" so gewollt. Das sollte in die Richtung gehen, hey ich habe genug Zeit hier verbracht, es reicht für mich, jetzt gehe ich.
Ich kann damit nichts anfangen, weil ich nicht glaube, das es einer Mutter/einem Vater oder schlimmer einem Kind "zuviel" wird, und er/sie seine liebsten mit soviel Leid alleine lässt. Ich hoffe hiermit jetzt niemanden gekränkt zu haben.
Wo liegt da der Sinn?? Es gibt für mich keinen.

Das Schreiben hat mich jetzt echt durcheinander gebracht, ich muß jetzt mal aufhören und über vieles grübeln.

Ich werde später nochmal reinschauen, habe gerade echt keine Kraft mehr.

Bis dann
Bettina
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