Hallo Ihr Lieben!
Der Tag ist endlich fast vorbei. Zuerst möchte ich mich für Eure so persönliche Grüße auch persönlich bedanken, bitte seid mir nicht böse, wenn es nur ein kurzer Gruß wird, mir fehlt heute ein wenig die Kraft.
Dabei seid Ihr es gewesen, die mich gestern aufgefangen und abgefedert habt, und mir den Abend erträglich gemacht habt.
@ Liebe Ylva,

doch ich glaube Dir, ich habe doch schon so oft von Deinem erstaunlichen Einfühlungsvermögen gelesen. Und glaube auch Du: das Auffangen ist Dir durch Dein so liebevoll augedrücktes Mitgefühl gelungen!
@ Liebe Nicole,

danke für die Kerze. Auch diese Geste bedeutet mir so viel. Ich sauge die Augenblicke mit Papa in mir auf, so wie Du. Halte Deine gelebten Augenblicke mit Deiner Oma tief im Herzen weiter fest, dieses Geschenk der gemeinsamen Zeit.
@ Liebe Maria, einen

auch für Dich. Du hast einen verletzlichen Punkt berührt. Mein Papa ist immer sehr stolz auf seine kleine Tochter gewesen. Ich möchte ihm so viel zurück geben und habe Angst, dem nicht gerecht zu werden.
@ Liebe Tine,

sitzt Du eigentlich manchmal neben mir? Die Nacht war furchtbar, die Watte im Kopf heute morgen dicht gedrückt. Aber ich musste lächeln, dass Du mal wieder genau wusstest, dass mir die Nacht zu schaffen machen würde.
@ Liebe Desi, Du auch so liebes Papa-Kind. Ich habe von Deiner Wut gelesen, was die Krankheit aus unseren Vätern macht. Und von Deinen Einträgen zum Jahrestag, aus denen so viel Liebe spricht. Ich erkenne mich wieder, wie in einem Spiegel, es zieht mich aus dem egozentrischen Teufelskreis. Nein, ich bin nicht die einzige auf der Welt, die sooooo eng mit dem Papa ist. Gerade Du bist es auch!
@ Liebe Bianca,

ich bin froh zu lesen, dass Dein Mann schmerzfrei ist. Am Ende ist das doch das wichtigste, dass unsere geliebten Menschen nicht leiden müssen. Ich wünsche Euch noch so viel gute Zeit, auch ohne Chemo.
@ Liebste Annett,

Dein Engel hat mich heute durch den Tag begleitet und dafür gesorgt, dass ich in meinem Tran sicher über die Autobahn kam. Komisch, ich bin 41 Jahre, und fühle mich durch Deine Worte oft geborgen wie ein Kind. Ich glaub, ich schleich mich heute bis in Dein Gästzimmer...
.... @ Liebe Conny,

ist noch ein Bettchen frei? Du schläfst ja gar nicht in der Nacht! Schreibst liebevolle Beiträge! Habe uns beiden zwei Kuschelkissen mitgebracht, weich und knuddelig. Möchte so gerne spüren, dass ich nicht mehr machen kann, dass ich nicht versage, weil ich Papa nicht gesund machen kann.
@ Liebe Manuela, darf ich auch

? Ja, ich weiß, wie es ausgehen wird. Von Anfang an, und ich weiß auch, dass uns bestenfalls vielleicht noch 6 Monate bleiben, und fühle, dass es so viel Zeit wohl nicht mehr sein wird. Aber Wissen und Akzeptieren passen bei mir nicht übereinander, aber ich werde es lernen....hoffentlich....irgendwann.
@ Liebe Andrea,

bitte nicht böse sein, wenns mit ner Nachricht noch dauert, ja? Mein Kopf ist voll mit meinem Papa, und jeder andere Gedanke fällt schwer. Abers Drücken hat geholfen. Den Termin gabs heute !
@ Liebe Taddl, auch Du hast Deine Kraft gehabt, hast Deine Mutter gestütz, Dich mit dem Leiden Deines Papa auseinander setzten müssen. Und ihr hattet so wenig Zeit. Das Herz zerreisst es, aber irgendwann kitten wir es, damit die Erinnerungen sicher aufbewahrt sind. Daran glaube ich ganz fest.
Papa war heute morgen beim Onkologen, hat sofort einen Termin bekommen, mußte auch nicht warten. Erstmal gabs eine 4-Stündige Infusion mit Flüssigkeit - Papa trinkt zu wenig (Überraschung

), was gegen die Schmerzen, gegen die Übelkeit und zur Entspannung.
Der Onko hat Papa gefragt, ob er noch weiter die Chemo machen will. Ja, Papa will. ER WILL DOCH NOCH LEBEN!
Dann gabs noch ein Gespräch zwischen Mama und dem Onkologen, in dem er ihr die letzte Hoffnung auf etwas mehr Zeit genommen hat, und die Hoffnung darauf, dass es nochmal richtig gute Tage geben wird.
Er meinte, Papa hat die Krankheit nicht angenommen. WIE SOLL DAS DENN GEHEN, WENN ER LEBEN MÖCHTE????
Danach war Mama natürlich total aufgelöst, meine Schwester ist dann zu ihr gefahren und bis heute abend bei den Beiden geblieben.
Und ich war heute nicht für die beiden da.

Nur am Telefon, habe Mama versucht zu trösten.
Wie froh bin ich, dass ich am WoEn mit ihr erstmalig über das Sterben und den Tod reden konnte, sie ein wenig vorbereiten konnte, auf das, was heute kam.
Heute abend war noch der Hausarzt da. Papa bekommt jetzt noch Einiges für die Psyche und Dronabinol sollen wir hoch setzen.
Jetzt läuft die Chemo noch drei Wochen. Danach sehen wir weiter.
Wenn Papa vielleicht ein klitzekleines bisschen wenig traurig ist, kein Schmerzen hat, nicht so unter der Übelkeit leidet, will ich dankbar sein.
Ich weiss, ich bin nicht schuld, und doch fühle ich mich als Versager, weil ich Papa nicht gesund machen konnte.
Ich bete und bitte um ein wenig gute Zeit für ihn und für uns.
Nu rückt mal zusammen, damit ich Euch alle Knuddeln kann.