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Alt 04.03.2009, 14:37
Kirsten67 Kirsten67 ist offline
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Standard AW: Zwischen Hoffen und Bangen, mein Papa hat BSDK

Hallo zusammen,

gerade habe ich mit meinem Papa telefoniert. Ihm geht es wohl im Moment wieder etwas besser.
Die Nahrung über den Port schein ihm gut zu tun. Der Schluckauf ist nicht weg, aber zu ertragen.
Zu kämpfen hat er noch mit dem Pilz und zunehmender Übelkeit.
Obwohl die Chemo gestern ausgesetzt worden ist.
Warum ist ihm jetzt übel?

Er sagt, er habe 20g zugenommen. Als ich ihm sagt, dass wäre doch schon mal was, meinte er, das sei doch nur ein Strohhalm.
Wir haben vereinbart, dass ich morgen seinen Arzt anrufe und mit ihm mal über die Lage spreche.
Und heute abend telefonieren wir auch noch mal.

Ich will mir jetzt auch wieder die Zeit nehmen, Euch zu antworten. Die Smilies lass ich weg, aber Ihr wisst doch hoffentlich auch so, dass ich Euch alle knuddel und drücke.

@ Liebe Martina, Du treue Seele. Es tut mir immer wieder weh, wie sehr Du leidest. Stabilität wünscht Du dir, doch ich kann Dir nur meinen Arm zum Festhalten anbieten. Du Mutige schaust dem Krokodil in die Augen. Irgendwann wirst Du die Stärke sein und das Krokodil wird sich verschämt abwenden. Es wir dann noch in Deiner Nähe sein, aber nicht mehr bedrohlich.

@ Liebe Queeny, mit dem Selbstschutz hast Du wohl recht. Diese emotionale Abspaltung ist vielleicht auch ganz gut. Ich kann gut über den BSDK reden, auch darüber, wie es Papa geht, aber wehe, ich verbinde das mit meinen Gefühlen. Das will ich im Moment auch gar nicht.

@ Lieber Volker, vielen Dank für Deine Worte als Betroffener, die für mich einen sehr hohen Wert haben. Natürlich habe ich bei Dir gelesen. Du warst für mich eines der Beispiele, von denen ich meinem Papa erzählt habe, um ihm Mut zu machen.

@ Liebe Ylva, Wann glaubst du eigentlich mal den vielen Menschen hier, dass Du etwas Besonderes und Gutes bist? Ausweinen würde ich mich gerne mal wieder, aber es geht nicht, keine Tränen, keine Traurigkeit. Aber wie Du schreibst: die Gedanken verschwinden nicht.

@ Liebe Heike, Du Ganovenbraut. Das Bild von nach innen gerichteten Tränen ist schön. Manchmal haben ich das Gefühl, die Tränen rinnen durch den Kopf, den Hals hinunter und ins Herz. Verrückt, oder? Ich freue mich aber sehr über die guten Nachrichten von Mike!

@ Liebe Desi Flitzemaus, eine Seifenblase wäre schön, dann könnte ich wenigsten klar denken. Aber die Watte tut es auch erstmal. Was kam bei Dir nach dem Schutzschild? Irgendwie ist es ja praktisch. Wie lange hat es bei Dir gehalten?

@ Liebe Daggi, Es tut mir so leid, dass Deine Schwester so leiden muss. Hoffentlich können die Ärzte etwas gegen die Schmerzen tun und finden bei der Magenspiegelung den Grund. Ich denke an Euch.

@ Liebe Petra, Dein Engel ist immer noch fleissig an meiner Seite und schickt mich heute abend zur Mani- und Pediküre. Vielleicht komme ich dann mal auf positive Gedanken. Ich umarme Dich auch, ganz feste – quetsch....

@ Liebe Chris, gehe nicht zu hart mit Dir ins Gericht. Wenn die Nerven angespannt sind ist Deine Empfindlichkeit und Angriffslust doch gut nachvollziehbar. Ich pupse auch manchmal Leute an, die es nicht verdient haben, manchmal nur weil sie Fragen stellen. Und sonst war ich immer super geduldig und hilfsbereit. Manchmal, wenn ich es merke, entschuldige ich mich dann. Aber es ändert nichts daran, dass unsere Nerven gespannt sind, dass es kaum noch zum Aushalten ist.

@ Liebe Conny, Du bist nicht zu ehrlich. Ich frage ja, weil ich es ernsthaft wissen will und bin froh, auf die Sachen vorbereitet zu werden und zu sein, die noch kommen werden. Ich kann Dein Leid fast spüren, sehe, wie es Dir geht und kann nur hilflos lesen, kann nicht helfen. Es tut mir so leid.

@ Liebe Angelika, Danke fürs Reinschauen und Schreiben. Und Danke für Deine offene Worte, die Du in Deinen Threads gefunden hast. Ich habe Mama und Papa jetzt doch noch überzeugen können, eine Patientenverfügung zu machen. Nicht für Papa, aber für Mama....und dabei hast Du geholfen. Danke.



Hier fängt es gerade an zu regnen. Im Moment ertrage ich schlechtes Wetter immer noch besser als das Frühlingserwachen von gestern mit Sonne und 15°.
Bislang habe ich wieder nur das Notwendigste im Büro geschafft.
Der Antrieb fehlt im Moment.
Aber kein Wunder, ich kann zwar einschlafen, aber entweder quälen mich Albträume oder ich werde ständig wach.
Nun überlege ich, wie wir die fehlende Erholungsphasen des Wochenendes im Alltag einbauen können - und was nicht Rotwein-Trinken heißt.


Fühlt Euch alle lieb umarmt
Von Eurer Kirsten.
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Mein Papa: Diagnose BSDK mit Lebermetastasen Ende Mai 2008
Den schweren Kampf verloren am 05.04.2009


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