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Alt 07.03.2009, 15:36
Birgit S. Birgit S. ist offline
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Standard AW: Wer hat Erfahrungen mit der Radiofrequenztherapie?

Liebe Gittylein,

ich habe drei große Leber-OP's hinter mir, die letzte da war ich 44. Es wurde atypisch operiert - nur die befallen Stellen wurden rausgeschnitten, insgesamt fast 30. Auch ohne Komplikationen hatte mein Körper ziemlich zu kämpfen. Aber ich hatte immer 2-3 Moante nach der OP erneut Lebermetas (z.Zt. Stillstand - sowohl Größe als auch Anzahl ) . Eine weitere (große) Leber-OP kommt für mich nicht in Frage, da der Körper ziemlich gelitten hat. Ich schließe mich Birgit an: Leben ja, aber nicht um jeden Preis.

Wenn es deinem Vater einigermaßen geht, sollte er selbst entscheiden, ob er eine weitere OP möchte, die ja auch an sich mit erheblichen Risiken verbunden ist. Auch die RF-Ablation ist nicht so einfach wie du es vielleicht vermutest, und es ist immer nur die zweite Wahl, wenn das andere nicht (mehr) möglich ist. Man hat die Leber-OPs auch nur aufgrund meines jungen Alters gemacht.

Liebe Gittylein, ich verstehe, dass es dir/euch als Angehörige schwer fällt es so zu akzeptieren. Ich war 2002 in der gleichen Sitation wie du, auch mein Vater hat eine Therapie abgelehnt, was ich damals zunächst nicht verstanden hatte. Er ist mit 74 verstorben. Heute kann ich ihn sehr gut verstehen.... Fragt bitte die Ärzte, ob eine OP tatsächlich die Lebenszeit und/oder die Lebensqualität verbessern würde. Macht dies aber nicht im Beisein deines Vaters. ich hoffe, ihr bekommt dann eine ehrliche Antwort. Mir wurde damals gesagt, dass die Therapie vielleicht sein Leben um 2-4 Wochen verlängern würde. Aber die Vorstellung, dass mein Vater nach der OP evtl. die restliche verbleibende Lebenszeit wegen dieser OP auch sehr leiden muss, hat mich seinen Entschluss akzeptiern lassen. Er wurde zum Schluss palliativ behandelt und hat die letzten 4 Wochen im Hospiz verbracht. Er hatte, wie er sagte, keine Schmerzen und es ging ihm - von der Psyche abgesehen- recht gut. Wir konnten noch eine sehr schöne Zeit zusamen verbringen. Er war bis 24 Stunden vor seinem friedlichen Tod voll bei Bewußtsein. Dies hat mir den entgültigen Abschied leichter gemacht. Ich denke, dass (wir) Betroffene sehr wohl spüren, wie es um uns steht. Und es wäre schön, wenn die Angehörigen dann auch den Wunsch (nichts mehr zu tun) akzeptiern können.

Liebe Gittylein, ich wünsche deinem Vater alles Gute und euch noch eine schöne gemeinsame Zeit.

Liebe Grüße
Birgit
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