Thema: Stammtisch
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Alt 13.03.2009, 07:49
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bernhardiner bernhardiner ist offline
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Standard AW: Stammtisch

Auch von mir ein Hallo und guten Morgen,
Andrea, Deine Geschichte finde ich ganz wunderbar. Es steckt soviel Wahrheit darin.
Heute ist nun schon wieder Freitag. Eine sehr stressige Woche geht zu Ende. Ich hatte das Finanzamt bei mir in der Firma zu einer Außenprüfung. Soetwas bringt immer mächtig viel Unruhe. Aber es war wohl soweit alles i.O.
Ansonsten hatte ich in dieser Woche ganz schön zu kämpfen. Mental war ich richtig am Boden. Es ist mir diesmal auch nicht gelungen, mich irgendwie wieder ein wenig aufzubauen. Morgen kommt gleich nochmal ein schwerer Tag. Vor genau einem Jahr hat Karin ihre erste Diagnose erhalten. Ich höre den Anruf immer wieder in meinen Gedanken. Karin ruft an und sagt mit zitternder Stimme, du must mich ganz schnell abholen, es ist etwas ganz schlimmes passiert.
Morgen werde ich mich im Haus verkriechen und keinen sehen wollen.
Hallo Rowa, auch ich wünsche Dir alles Liebe und Gute und vorallem, werd wieder richtig gesund. Alle Kraft dafür.
Weil Andrea eine so wunderbare Geschichte aufgeschrieben hat, ich habe auch eine. Es handelt sich dabei um das "Desiderata". Hoffendlich sprengt das hier nicht den Rahmen. Es ist ein bischen länger.

(aus der alten St.-Pauls-Kirche, Baltimore v. 1692)

Gehe ruhig und gelassen durch Lärm und Hast und sei des Friedens eingedenk, den die Stille bergen kann. Stehe, soweit ohne Selbstaufgabe möglich, in freundlicher Beziehung zu allen Menschen. Äußere deine Wahrheit ruhig und klar und höre anderen ruhig zu, auch den Geistlosen und unwissenden; auch sie haben ihre Geschichte. Meide laute und aggressive Menschen, sie sind eine Qual für den Geist. Wenn du dich mit anderen vergleichst, könntest du bitter werden und dir nichtig vorkommen; denn immer wird es jemand geben, größer oder geringer als du. Freue dich deiner eigenen Leistungen wie auch deiner Pläne. Bleibe weiter an deinem eigenen Weg interessiert, wie bescheiden auch immer. Er ist ein echter Besitz im wechselnden Glück der Zeiten. In deinen geschäftlichen Angelegenheiten lasse Vorsicht walten; denn die Welt ist voller Betrug. Aber nichts soll dich blind machen gegen gleichermaßen vorhandene Rechtschaffenheit. Viele Menschen ringen um hohe Ideale; und überall ist das Leben voll Heldentum. Sei du selbst, vor allen Dingen heuchle keine Zuneigung, noch sei zynisch was die Liebe betrifft; denn auch im Augenblick aller Dürre und Enttäuschung ist sie doch immerwährend wie Gras. Ertrage freundlich gelassen den Ratschluss der Jahre, gib die Dinge der Jugend mit Grazie auf. Stärke die kraft des Geistes, damit er dich in plötzlich hereinbrechendem Unglück schütz. Aber erschöpfe dich nicht mit Phantasien. Viele Ängste kommen aus Ermüdung und Einsamkeit. Neben einer heilsamen Selbstdisziplin sei freundlich mit dir selbst. Du bist Kind Gottes genauso wie die Bäume und Sterne; du hast ein recht hier zu sein. Und, ob es dir bewusst ist oder nicht, es besteht kein Zweifel, das Universum entfaltet sich wie vorgesehen. Darum lebe in Frieden mit Gott, was für eine Vorstellung du auch immer von ihm hast. Was auch immer deine Arbeit und dein Sehnen ist, erhalte dir den Frieden mit deiner Seele in der lärmenden Wirrnis des Lebens. Mit all der Schande, der Plackerei und den zerbrochenen Träumen ist es dennoch eine schöne Welt. Strebe behutsam danach, glücklich zu sein.

Diesen Text habe ich vor langer Zeit einmal gefunden und seit dem hängt er in meinem Büro.
Nun wünsche ich Euch allen einen schönen Wochenabschluß.
LG, Siegfried
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Liebe Grüße, Siegfried

Meine Karin fehlt mir so. *24.09.1950 +24.01.2009

Menschen sind Engel, aber nur mit einem Flügel.
Es müssen sich immer zwei finden, um fliegen zu können.
Drum hielten wir uns an der Hand und flogen dann gemeinsam in unseren Himmel

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