Tonsillenkarzinom
Hallo Jutta,
vielen Dank für die Info. Ich werde auf jeden Fall eine E-Mail ans KID-Heidelberg senden und die Antwort gern ins Forum setzen.
Zu meiner Mundtrockenheit und meiner Umgehensweise damit ist folgendes zu schreiben. Obwohl die Radiologen 'lächelten', war mir nach der ersten Bestrahlung die 'Spucke weg geblieben'. Ich habe dann so ziemlich alles Bekannte ausprobiert. Von Spray über Gel und Isla-Moos bis zu Augentropfen. Tatsächlich Augentropfen! Das war so, bei einer Nachuntersuchung (Uniklinik Düsseldorf) sagte mir der untersuchende Arzt es gäbe Augentropfen, die 1-2 mal täglich mit Wasser eingenommen den Speichelfluss anregen sollen. Das sei eine Nebenwirkung die man sich zu Nutzen mache. Diese Info habe ein Patient aus seiner Reha mitgebracht. Ich habe dann natürlich auch das ausprobiert (leider habe ich den Namen vergessen). Habe die Tropfen aber schnell wieder abgesetzt weil sie mir irgendwie aufs Herz schlugen. Nach allen Versuchen bin ich dann für mich bei folgender Vorgehensweise geblieben. Ich trug ständig ein Fläschchen Wasser bei mir (eine zum umhängen) und das für mich wichtigste waren Salbei-Bonbons. Es musste aber eine ganz bestimmte Sorte sein, nämlich klein und glatt. Rauhe Oberfläche verletzte schnell meinen Gaumen. Die Bonbons halfen mir ganz besonders wenn ich sprechen musste. Dann hatte ich nämlich das Gefühl, dass Wasser eher den Mund noch trockener macht. Neben Salbei-Bonbons spüle ich mindestens 3x täglich mit Salbeitee. Wenn die Kehle sich besonders trocken anfühlt sprühe ich mir Meerwasser in die Nase und auch Nasenöl hilft mir recht gut. Das aber nur für den tieferen Bereich. Heute, nach ca. 1 1/2 Jahre nach der letzten Bestrahlung, trage ich kein Wasser mehr mit mir. Wenn der Mund, ganz besonders beim Sprechen, mal ganz besonders trocken ist, denke ich intensiv an Zitronen. Mittlerweile hilft das tatsächlich. Die Dickspeicheldrüsen (habe mir sagen lassen es gibt Dick- und Flüssigspeicheldrüsen) reagieren tatsächlich und produzieren so eine dicke Speichelmasse. Das hilft recht gut. Jedoch wenn es davon zuviel (jetzt übertreibe ich aber) gibt, bleibt es im Hals stecken und ich muss entweder durch Gurgeln oder Trinken den Schleimkloss entfernen. Ich habe nämlich das Gefühl als ob die obere Speiseröhrenmuskulatur nicht mehr arbeitet und ich immer das, was dort hängenbleibt mit Tee oder Wasser hinunterspülen muss. Beim Essen benötige ich immer noch ca. 1 -2 Liter Flüssigkeit. D.h. ein Bissen und ein Schlückchen zum Kauen. Habe so meine persönliche Technik entwickelt.
Was mich lange Zeit sehr belastet hat war meine hochrote und zerklüftete Zunge die natürlich superempfindlich war. Ich bin zu einigen 'Sitzungen' bei einer Heilpraktikerin (chin. Medizin) gewesen. Sie hat mir den Vorschlag gemacht meine Ernährung umzustellen und mit 'Basica' darauf zu achten, dass mein Körpe nicht zu sauer ist. Ich habe meine Ernährung umgestellt und siehe da meine Zunge wurde und wird immer besser. Es hat tatsächlich etwas mit der Ernährung zu tun. Als ich zu Besuch mal eine Woche das gegessen habe was auf den Tisch kam, hat die Zunge sehr sensibel reagiert und wurde wieder rot und empfindlicher.
Ich möchte abschliessend allen sagen, nur das letztlich positive Denken hilft. Ich bewundere die Kraft uns Ausdauer aller.
Bruni
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