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Alt 03.01.2004, 00:10
Gast
 
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Standard Ungerechtfertigte Vorwürfe

das was hier beschrieben steht, beschreibt genau das, was wir zur zeit hier zuhause erleben.
bei meiner mutter wurde nach einer darm-op 2000 ein tumor im rechten lungenoberlappen entdeckt. eine op sollte die heilung bringen. doch stattdessen entdeckte man weitere tumore. einen in der lungenwurzel, weitere im unteren lungenlappen und befallene lymphknotenk, die in die aorta aufgebrochen sind.
meine mutter war stets eine aktive, erfolgreiche im leben stehende frau. nicht nur beruflich sondern auch in der familie war sie stets durch ihre freundliche art ein mensch den man lieben musste. es wurde viel gelacht bei uns, musiziert, gefeiert, geredet. musik, theater, lyrik...meine mutter stand mitten im leben.
heute sitzt sie fast stundenlang auf dem sofa, starrt nur noch still vor sich hin. jede geste von uns ihr irgendetwas gutes tun zu wollen endet in einem fiasko. über die krankheit reden ist tabu. so zu leben als wäre alles normal genauso falsch. aufmerksamkeit wird abgelehnt und lässt man sie in ruhe ist es auch falsch. bin ich zu hause, störe ich. bin ich nicht da, ist es auch nicht gut.
ich verzweifle daran, dass ich nicht an sie rankomme.
sie hat die chemo und strahlentherapie abgelehnt, da mein vater vor 10 jahren in der chemo starb.
ihre entscheidung die op durchzuführen habe ich mitgetragen. das ergebnis war eine katastrophe. ihre frage, ob die entscheidung gegen bestrahlung und chemo richtig ist, mag ich nicht beantworten. ich habe angst wieder etwas zu unterstützen, dass die situation meiner mutter nochmehr verschlimmert.
ich mache mir schon vorwürfe, wo sie noch lebt. was soll in zukunft werden?
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