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Alt 07.06.2009, 08:35
Taddl Taddl ist offline
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Registriert seit: 22.06.2008
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Standard AW: Meine Mama jetzt leider auch

Hallo Ihr Lieben,

all die Gefühle die ihr hier beschreibt, kenne ich nur zu gut.

Nach der Diagnose bei meinem Stiefvater, war die Welt nicht mehr dieselbe. In meiner Beziehung hätte ich mich fast getrennt, in der Arbeit ging nichts mehr. Ich fehlte öfter, als ich da war. Das Kind war durch den Wind.
Eine genaue Beschreibung kann ich gar nicht abgeben, da ich heute noch am verarbeiten bin, was mit meinem Stiefvater und mit meiner Psyche passierte. Was ich weiss, dass 2008 zu meinem übelsten Jahren gehört. Und ich war froh, als es vorbei war.

Ich traute mich den Gedanken, bald ist er nicht mehr da, gar nicht zu denken. Die Angst vor dem Unbekannten.

Als mein Vater dann gestorben ist, hat sich meine Psyche wieder beruhigt. Er hat es hinter sich, muss keine mehr Schmerzmittel nehmen, von denen auch er Halluzinationen bekam. Während seiner Erkrankung machte es mich wahnsinnig, das ein immer gesunder Mensch jetzt so verfällt.

Jetzt kann ich es besser aushalten. Jedoch fehlen mir auch heute noch die Worte meinen damaligen Gefühlszustand zu beschreiben. Ich fühle ihn aber manchmal, wenn ich Panik bekomme, das z. B. meiner Tochter, meinem Freund, Mutter oder ich krank sind, es wieder so schnell geht und Ärzte wieder nichts mehr machen können. Habe Angst vor dem Kontrollverlust. Dann befinde ich mich wieder in diesem Zustand.

Wünsche Euch allen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

Liebe Grüsse Taddl
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In unserer Sanduhr fällt das letzte Korn,
ich hab gewonnen und hab ebenso verlorn'.
Jedoch missen möcht ich nichts,
alles bleibt unser gedanklicher Besitz.



Mein (Stief) Papa:
27.10.1948 - 08.10.2008
BSDK-Diagnose im April 08

Geändert von Taddl (07.06.2009 um 08:41 Uhr)
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