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Alt 14.06.2009, 20:33
kama1960 kama1960 ist offline
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Standard AW: Bin ich zu optimistisch???

Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend und möcht mal wieder vom Stand der Dinge bei meiner starken Mama berichten, auch mal anderen ein wenig Mut machen.

Wir kommen gerade aus dem Garten, natürlich mit Mutti - wer soll mir denn sonst sagen was Unkraut ist und wo noch mal ein Blümchen, oder eine Mohrrübe wächst .
Ich muss sagen, ich staune nur was sie für Kraft aufbringt.

Mittlerweile wissen wir ja das der Tumor inoperabel ist, weil er an den Rippen festhängt. Also keine OP. Haben aber jetzt eine patente Gynonkologin, die ihr zwar nicht das gewünschte Herceptin verschreiben konnte da sie Her2 negativ ist aber um den Untermieter auszuhungern Arimidex verschrieben hat, soll die Hormonbildung stoppen, die ja für ihn die Nachspeise bildet. Der Krebs in der Gebärmutter ist übrigens weg, ha, von wegen die Chemo hat nix gebracht. Lunge und Leber sind auch ohne Befund, doppel ha ha.
Zusätzlich soll sie ab Mittwoch eine Infusion bekommen (4wöchentlich) die die Knochen stärken soll. Hat ja eine Knochenmeta im Oberschenkel.
Außerdem waren wir vergangene Wochen beim Strahlendoc zum Vorgespräch.
Der hat zwar kritisch bemerkt, daß er solch eine große Fläche noch nie bestrahlt hat, aber er will es versuchen. Am Dienstag soll vermessen werden und wenn die Technik dann mit den Daten gefüttert wurde und alles gut läuft wird Mama ein halbes Jahr lang, wenn ich mich nicht verlesen habe sogar jeden Tag, bestrahlt.

Ihr seht also, es stehen wieder einige Dinge an und ich hoffe es wird Mutti mit eventuellen Nebenwirkungen nicht zu hart treffen.
Im Moment geht es ihr wirklich entgegen aller ärztlichen Prognosen gut.

Kann zwar nicht viel tragen wenn es ans Einkaufen geht, aber dafür hat sie ja mich und selbst Toilettenpapier hat ja 10 Rollen. Und jeder der fragt, bekommt zur Antwort heute hat die Omi/Mutti 10 Teile getragen

Mutti setzt sich Ziele, die sie mit manchmal seeeeehr sturem Kopf durchzieht.
Waren auch auf dem Friedhof, den sie seit einem halben Jahr nicht mehr aufsuchen konnte, da weit zu laufen.

Ist zwar alles anstrengend, die Füße werden wie Blei und gribbeln wie mit tausend Ameisen übersät, seit Arimidex schwitzt sie auch und hat "Wechseljahrbeschwerden" aber das steckt sie weg.
Ihr glaubt nicht was wir für alberne Gänse sind.

Morgen will sie das erste Mal allein zum Zahnarzt gehen/Tram fahren (wegen Kieferstatus).
Ok, des Menschen Wille ist . . . . .

Ups, ist wieder viel geworden.

Sorry, danke wer die Zeit aufbringt um dies zu lesen. Tipps werden nach wie vor gerne von mir angenommen.
Ich wünsch allen Kraft, Mut, Energie einen starken Willen und jemanden der Euch in schlechten Zeiten zur Seite steht.

LG kama
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