Thema: Hodenkrebs
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Alt 15.01.2004, 23:29
Gast
 
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Standard Hodenkrebs

hallo allerseits.

im februar 1998 wurde bei mir hodenkrebs diagnostiziert. der recht hoden wurde operativ entfertn. danach rieten die ärzte ersteinmal abzuwarten. nach meinem urlaub im august waren meiner tumormarker leider auffällig. man stellte metastasen im bauchraum entlang der aorta fest. eine 4-zyklige hochdosis-chemotherapie verkleinerte diese. während dieser zeit erlebte ich alle tiefen, die mit chemo einhergehen. ständige übelkeit, kompletter haarausfall, schwäche, keinen hunger...
zwischen den zyklen war ich kurz zuhause. mein immunsysten war jedoch so anfällig (trombos, neutros etc zu niedrig), dass ich oft auch zwischendurch ins krankenhaus musste. es ist ein harter weg; aber : viele andere und jüngere Menschen gehen diesen weg. auch kinder. und am ende steht doch oft ein gesundes leben vor einem.

nachdem die chemo kein voller erfolg war, wurde mir in einer 6-stündigen op die lymphbahnen einseitig entfernt. meine zeugungsfähigkeit blieb dadurch erhalten.
seitdem war ich in ständiger ärztlicher kontrolle. heut muss ich nur noch einmal im jahr zur untersuchung und gelte als geheilt.

für mich hat sich vieles geändert. ich wünsche keinem mehr achtlos gesundheit. es sollte halt keine floskel sein. ich meine es dann auch so. ich geniesse die tage. vieles hat an bedeutung verloren. examen karriere. wichtig keine frage. aber halt nicht mehr so. man lernt die menschen um einen herum besser kennen. wer sind deine wahren freunde.

vielleicht hilft dies dem ein oder anderen bei seinem schwierigen weg.
gerne beantworte ich auch fragen unter meiner e-mail adresse.

gruss
reusk@gmx.de
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