Liebe Christel,
ich bin da vermutlich ein schwieriger Fall,  so ganz lässt es einen nie los und ich hadere das eine oder andere Mal mit dem Schicksal meiner Mam. Aber ich habe mich daran gewöhnt, mich unvollständig zu fühlen und sie zu vermissen und kann damit mittlerweile auch sehr glücklich sein.
Aber alle paar Monate schaue ich hier rein, ich kann und möchte für mein Leben nicht ausblenden durch welch schwierige Situationen Menschen gehen müssen und so tun, als hätte ich nicht einen kleinen Teil der Furcht miterlebt, die Menschen mit schweren Krankheiten durchleben müssen.
Oder die Sinnkriesen der Angehörigen..
Fast würde ich sagen dass es normal ist, dass man nach so einer Zeit zwar wieder man selbst, aber doch ganz anders ist.  
Wenn ich dann hier rein schaue wird mir jedesmal wieder klar, wie leicht es noch für Angehörige ist, auch nach dem verlust des liebsten Menschen sich wieder dem Leben zuzuwenden. Jemand der einmal die Diagnose bekam, wird sich diese normalen Momente nur mit ungeheurer Kraft zurück erkämpfen können.
Und trotzdem lese ich gerade bei Dir immer die kleine Normalität. Manchmal erschien es mir als lebst Du Dein Leben weiter und der Krebs hat sich dem gefälligst anzupassen. 
 
Ich hoffe, das ist so geblieben!?
Ach ja: ich habe mir den Traum meiner Mam erfüllt: eine Hochzeit mit Elvis als Trauzeugen in Las Vegas. 
 
Ganz liebe Grüße
Juliane