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Alt 19.01.2004, 14:48
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Ich bin gerade 20. Meine Mama ist vor zwei Wochen gestorben. An metastierendem Brustkrebs. Schon komisch, wie endgültig diese Zeilen klingen. Obwohl ich seit 1,5 Jahren gewusst habe, dass meine Mama wohl kaum älter als 42 wird, ging dann auf einmal alles sehr schnell. Sie kam knapp nach Weihnachten ins Krankenhaus – um Gewicht zuzulegen, denn sie war von der Chemo so geschwächt, dass sie nur noch 36 Kilo wog. Dass sie nicht mehr nach Hause kommen würde, haben nicht einmal die Ärzte gewusst. Vermutlich eine Lungenembolie. Sie verlor das Bewusstsein. 24 Stunden später ist sie gegangen. Ich war zwar am Abend bei ihr, hab ihr viel gesagt, doch hab ich das Gefühl, dass viele Gespräche nicht geführt worden sind. Weil ich sicher war, noch Zeit zu haben. Sie auch. Vielleicht ist das das Schlimmste. Zu wissen, dass sie noch nicht gehen wollte...
Um ehrlich zu sein, tue ich mir mit meinen Freunden im Moment sehr schwer. Alle tun so als wäre nichts passiert, abgesehen von den hilflosen Versuchen irgendwas zu sagen letzte Woche. Jetzt behandeln mich alle schon wieder „normal“.

Warum bleibt die Welt nicht stehen?
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