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Alt 05.08.2009, 18:59
Benutzerbild von Junimond
Junimond Junimond ist offline
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Standard AW: das "brustkrebsgen" brca 1 / 2

Hallo Mädels,

hier ist ja eine schöne Diskussion entstanden, ich finde das klasse! Der ganze Themenkomplex um erblichen Brustkrebs, Mutationen, prophylaktische Operationen und Früherkennung ist wirklich nicht einfach und da ist es klar, dass es ganz verschiedene Meinungen gibt.

Zu meinem "Fall" kann ich nur sagen: Da die prophylaktische Mastektomie bei meinem Stammbaumrisiko von 27,7% (bzw. einem Heterozygotenrisiko von 24%) noch immer eine Rolle spielt, habe ich das Thema auch bei der Besprechung des Gentestergebnisses erwähnt. Mir wurde vorgeschlagen, erst einmal das erste MRT zu machen, um das Brustdrüsengewebe beurteilen zu können (und zu checken, ob da vielleicht schon was Verdächtiges ist ). Außerdem soll ich gucken, wie gut ich mit der Belastungssituation klarkomme. Die Gynäkologin hat betont, dass ich die Früherkennungstermine nicht zu einer "großen Sache" machen soll; ich soll mir in den Tagen davor möglichst wenige Gedanken machen - leicht gesagt Naja, und wenn die prophylaktische OP dann im kommenden Jahr noch immer ein Thema ist, kann man die OP auch bei einem negativen Testergebnis machen. Die Argumentation vor der Krankenkasse ist zwar schwieriger, aber nicht ausweglos. (Notfalls würde ich es aus eigener Tasche zahlen.)

Hintergrund ist, dass die Früherkennung ja auch viel kostet: Ein MRT kostet die Krankenkasse z.B. ca. 800 Euro. Wenn man das 10 Jahre lang einmal jährlich macht und noch die Kosten für Ultraschall und Mammographie berücksichtigt, landet man nach 10 Jahren schon bei weit über 10.000 Euro. Und das entspricht in etwa den Kosten der OP. Außerdem ist es eben so, dass man einige Frauen durch ein negatives Gentest-Ergebnis nicht entlasten kann, weil eben kein erkranktes Familienmitglied mehr lebt. Auch diesen Frauen muss man ja mehr Optionen geben als nur einfach abzuwarten, bis der Brustkrebs ausbricht.

Eine Eierstockentfernung kommt hingegen in meinem speziellen Fall laut Aussage der Ärzte absolut nicht in Frage, da es (noch) keinen Fall von Eierstockkrebs in der Familie gab. Und deswegen bin ich auch SEHR erleichtert. Ich hänge komischerweise mehr an meinen Eierstöcken als an meinen Brüsten. Das mag auch an meinem Alter (26) liegen.

Was die Dauer des Gentests angeht, habe ich mittlerweile auch die Vermutung, dass der Test an sich 8-12 Wochen dauert (wenn sie vorher was finden, kann es auch schneller gehen; da wird der Test aber stichprobenmäßig teilweise wiederholt, was wieder Zeit kostet). Die 8-12 Wochen beginnen aber eben erst dann, wenn die "Charge" ins Labor gegangen ist. Das habe ich auch zu spät erfahren Deswegen kann ich jedem Wartenden nur empfehlen, im Sekretariat des Zentrums zu fragen, in welcher Charge sich die eigene Blutprobe befindet und wann die Testung angefangen hat. Diese Information wird bestimmt rausgegeben (bei mir war es so).

Nun wünsche ich allen noch Wartenden eine nicht allzu schlimme Wartezeit (auch wenn ich selbst gut weiß, wie sch... die Warterei sein kann) und ein gutes, d.h. negatives Testergebnis!

Liebe Grüße
Junimond
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