Meine liebe Kirsten,
du weißt, dass wir mit dir fühlen können, und trotzdem ist dies ein schwacher Trost. Denn, es ist DEIN Schmerz, den du ertragen musst, und keiner kann ihn dir nehmen.
Nach dem Positiven frage ich mich auch ständig, aber eine Antwort gibt es wohl nicht. Bei meinem Papa konnte ich sie vielleicht noch finden, denn so makaber das ist, dadurch habe ich meinen Jörg kennen gelernt. Und nun? Aus, vorbei, Leere, alles weg.
Aber auch die Frage beschäftigt mich, was hier in unserer Gesellschaft alles schief läuft, denn ob gläubig oder nicht, für jeden ist der Verlust eines geliebten Menschens kaum erträglich, man leidet bis zum Wahnsinn.
Tod gibt es solange es Leben gibt, und warum wird dieses Thema nicht von Kindesbeinen an mit in die Entwicklung integriert, anstatt tabu zu sein?
Warum sind die Menschen nicht so gestrickt, dass sie den Tod AKZEPTIEREN können? Mir gelingt es jedenfalls nicht.
Aber ich beneide dich, dass du wenigstens von deinem Papa träumen kannst, bei mir klappt es leider nicht, weder von meinem Papa noch von Jörg.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als dich virtuell zu umarmen und zu wünschen, dass du durchhältst

