Hallo Positivdenkerin,
ich habe mittlerweile 4 x EC und 2 x DOC hinter mir und ich kann sagen, es geht immer noch erstaunlich gut mit Bewegung, Sport und Arbeiten. Ich baue aber schon ab, 3 Stunden Fahrradfahren oder Bergwandern gehen noch, danach mache ich aber für zwei Tage nichts.
Das mag für manche recht viel erscheinen, verglichen mit meiner gesunden Zeit ist das aber max. das halbe Pensum.
Wichtig ist, mit Pulsmesser Sport zu treiben. Der Puls sollte nicht über 150 Schläge/Minute gehen und 24 Stunden nach der Chemo-Infusion solltest Du das ohnehin unterlassen (aber wer hat da schon Lust auf Sport?). Da Joggen sehr belastungsintensiv ist, verzichte ich darauf. Stramme Spaziergänge (neudt. Walking) oder Radfahren/Fahrradergometer gehen aber sehr gut. Aber Achtung, die Haut wird extrem empfindlich durch die Chemo, nach sehr langen Spaziergängen/Wanderungen kommen sicher Blasen an den Füßen! Seit einiger Zeit reibe ich mir die Füsse jeden Tag mit Hirschtalg-Fußbalsam ein und hatte seitdem keine Blase mehr
Also: ich finde immer noch, Bewegung ist das beste Medikament gegen die Nebenwirkungen der Chemotherapie! Ich regeneriere mich damit nach wenigen Tagen und habe kein einziges Medikament eingenommen, das mir verschrieben wurde (ausser natürlich ein obligatorisches Emend am Chemo-Tag und die Neulasta-Spritzen). Daneben nehme ich aber Nahrungsergänzungsmittel (das mit den Enzymen und dann noch Vitamin B) und bilde mir ein, dass die ganz gut helfen.
Mit dem ARbeiten ist das so eine Sache. Ich meinte immer, mich tapfer schlagen zu müssen. Aber die Haut wird schon dünner mit der Zeit. Wenn Du bei einer Firma angestellt bist: sie wird es Dir bestimmt nicht danken, wenn Du Dich da durchquälst. Mit dem ARbeiten musst Du Deinen eigenen Weg finden. Für mich ist die Chemotherapie eine "Hilfestellung", den Fokus auf das Wesentliche zu lenken und nicht immer alles 100% erledigen zu müssen. Und das Arbeiten hält geistig einigermaßen fit...