So, ich bin wieder aus Köln zurück. Und bevor ich jetzt gleich wieder zum Bahnhof los düse, um meine Schwester abzuholen, habe ich natürlich schnell den PC hochgefahren, um Bericht zu erstatten.
Im Moment geht es Jule nicht so toll
. Sie hat noch ziemliche Schmerzen und ist auch insgesamt ziemlich angeschlagen. Sie will auch langsam einfach nur noch, dass das alles vorbei ist, und dabei ist es ja noch eine ganz schöne Strecke, die sie da noch vor sich hat. Da beneidet sie jetzt gerade doch ein bisschen die Frauen, die ihre OP vor der Chemo haben, weil die dann nicht von der ganzen Tortur schon so fertig sind und deshalb mit den OP-Folgen besser fertig werden können.
Sie war auch nicht zufrieden mit dem optischen Ergebnis, obwohl ich persönlich das jetzt eher viel besser fand, als ich mir das bei einer Ablatio vorgestellt habe (ich durfte mal gucken).
Trotzdem sind wir aber zusammen ins Krankenhauscafé gegangen und haben uns dann auch sehr angeregt unterhalten.
Es ist also jetzt nicht so, dass sie völlig depremiert und leidend in ihre Kissen heult. Es war insgesamt trotz allem ein sehr netter Nachmittag 
.
Ein bisschen blöd ist auch, dass die beiden Frauen in ihrem Zimmer erst am Anfang ihrer Behandlung stehen und zuerst operiert worden sind und Jules Situation irgendwie nicht so richtig nachvollziehen können und wollen, was vermutlich so eine Art Verdrängung ist (so in der Art: „Wir haben ja gar nichts Schlimmes. Das bisschen Krebs ist Gott sei Dank rechtzeitig gefunden und entfernt worden und weiter wollen wir damit nichts zu tun haben.“) Jule sagt, sie kommt sich da vor wie ein Alien.
So wie es im Moment aussieht, wird sie voraussichtlich noch bis Dienstag im Krankenhaus bleiben.
Das ist der Stand der Dinge. Inzwischen hat sie sich wohl auch schön längst in Eure ganzen Beiträge vertieft und sich über Eure guten Wünsche gefreut.
Ich verabschiede mich dann erstmal.
Bis morgen oder sonst übermorgen; ich weiß noch nicht.
Liebe Grüße, Czilly