Einzelnen Beitrag anzeigen
  #613  
Alt 19.11.2009, 01:41
Benutzerbild von Cut-Yoah
Cut-Yoah Cut-Yoah ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.03.2008
Ort: Frankfurt (Oder)
Beiträge: 58
Standard AW: Auch mal Gute Nachrichten!

Hallo ihr Lieben,

lange, sehr lange habe ich mich hier nicht blicken lassen. Zu bestimmten Momenten möchte ich mich jedoch gerne melden und zu den Mutmachern gehören und gute Nachrichten verbreiten. Einige wenige kenn mich und meine Geschichte mit meiner Mama noch....

Ich will (aufgrund der Länge) und kann (aufgrund meiner Vergesslichkeit) nicht den gesamten Krankheitsverlauf aufzeigen sondern nur kurze Eckdaten geben.

Meine Mama (wird im Dezember 56) erhielt im April 2008 direkt nach Ostern und nach ihrer großen OP die Diagnose Eierstockkrebs, vorher war es die Vermutung und noch relativ unsicher. Ich kann, wie schon gesagt gar nicht mehr aufzählen was man ihr alles entfernt hatte, ich weiss nur das mir die Kinnlade runterklappte als die Ärztin anfing alles aufzuzählen.Unter anderem wurde ein Teil des Darms entfernt, was dazu führte das sie einen künstlichen Darmausgang bekam, den sie bis heute hat,da eine Rückverlegung nicht möglich ist. Sie hatte FIGO III und es sah nicht ganz so toll aus, auf der Leber saß auch etwas und das Bauchfell war auch von Metastasen besetzt. Nun gut, wir haben uns schnell mit der Situation "angefreundet" und immer versucht schnell voraus zu denken, d.h. bei Zeiten die Perrücke gekauft, eine andere Arztmeinung eingeholt, geplant wie alles während der Chemozeit ablaufen soll, das es uns nicht zu stressig und ihr so angenehm wie möglich wird usw. Ich muss dazu sagen das ich Studentin bin und zu der Zeit nur sehr geringfügig Zeit war um nach Hause zu fahren und hinzu kommt das meine Mama alleinstehend ist, aber einen sehr lieben Freundeskreis hat. Nun ja, die Chemozeit lief über den Sommer Carboplatin/Taxol, aber trotz allem nutzten wir das Wetter und waren zelten und gingen baden und hatten sehr schöne Abende im Straßencafe, wie gesagt mit der richtigen Planung und allem war sie nach einer Chemodosis schnell wieder fit. Dann war sie im letzten Jahr nach der Chemo im Oktober zur AHB für 4 Wochen und erholte sich dort für die second-look-OP im November, die demnach 1 Jahr her ist. Es hieß damals, dass wenn etwas im Bauchraum an Resten gefunden wird, die Ärzte nichts machen wollen. Un sie taten doch was und zupften kleine Reste aus dem Bauchfell und entfernten die Milz. Als ich dann hörte das die Ärzte sehr zufrieden sind und der Bauchraum sauber ist (auch die Leber war sauber) war die Freude natürlich unbeschreiblich. Wir konnten das Jahr 2008 glücklich beenden. Dann folgten die Momente der Nachsorge, aber bis heute ist alles bestens, der Tumormarker konstant bei einem Wert um die 3 und auch beim CT wurde noch nichts erblickt. Im Moment ist sie auf Kur, die sie nochmal beantragt hat und lässt es sich nochmal gut gehen bevor der Weihnachtsstress beginnt . Das letzte CT dieses Jahr wird Anfang Dezember sein, aber auch das wird ein tolles Weihnachtsgeschenk, das spüre ich !!!
Letztendlich kann ich sagen, meine Mama und auch ich haben unser Leben nicht umgekrempelt, klar gerade während der Chemozeit schon,aber der Bezug zum "normalen" Leben und Alltag wurde immer aufrecht erhalten und ich denke das ist auch wichtig. Arbeiten geht meine Mama (Lehrerin) nicht mehr, sie darf höchstens 3 Stunden arbeiten, aber ich glaube sie genießt ihre Freizeit ganz gut !

Ich hoffe ich konnte mit meiner,nun doch langen Ausführung, etwas Mut machen.

Ich drücke allen die Daumen und sende denen die es gerade ganz besonders brauchen ein riesen Kraftpaket!

MfG und bis zum nächsten mal....
__________________
"Das wichtigste in deinem Leben ist nicht das, was du materiell erreichst, sondern dein Weg und die Menschen, die dir auf diesem Weg begegnen."