Hallo Ihr Lieben,
wenn ich das alles hier so lese, scheint es ja überall wärmer zu sein als hier.
Aber am besten erzähle ich euch alles der Reihe nach.
Als ich gestern abend um 17 Uhr zum Dienst fuhr, waren es sage und schreibe 13,5 Grad, also natürlich MINUS.
Kurz vor einem Dorf wurde es plötzlich vor mir dunkel und von hinten raste ein ganz helles Lich über den Himmel. Heute erfuhr ich, das ein Baum vom Forst umgekippt ist und in eine Starkstromleitung vom ICE gekippt ist.
Na ja, es war halt ganz schön kalt. Schnell noch meine Tochter angerufen: Bitte heute nacht den Stall ganz dicht machen.
Während der Nachtbereitschaft habe ich dann bis 1:30 Uhr die kleinen Häuschen (42 Stück !!) gebastelt, nur kurz vom Notarzt unterbrochen, den eine Bewohnerin gerufen hatte. Liebe Sandra, deinen Rat hätte ich gut brauchen können, habe es aber hinbekommen. Als ich dann heute morgen in Auto stieg, habe ich zweimal aufs Thermometer geguckt: -18 Grad. Na ja, Alfeld ist ein kaltes Pflaster. Auf dem Weg nach Hause wurde es immer kälter und als ich an dem Dorf vorbei fuhr, in dem unsere Pferde stehen, waren wir schon bei -19,5 Grad. Also angehalten und die Tränken kontrolliert. Das war um 8:30 Uhr und so um 9:30 Uhr hatten dann auch alle wieder etwas zu trinken und ich wunde Finger vom kalten Metall und heißem Wasser zum Auftauen.
Dann nach Hause und mit den Hunden raus. Bei uns waren es nur noch -18 Grad, aber trotzdem. Und dann diese lieben Zeitgenossen, die soviel Salz auf die Bürgersteige streuen, dass beide Hunde auf drei Beinen liefen und Gesichter machten, als würden sie lieber alle vier Pfoten hochheben. Dabei haben wir nur 100 m bis zum Wald.
Danach Weihnachtsbaum gekauft. Leider sind ein paar Zweige abgebrochen, weil die Bäume total durchgefroren waren. Mehr als minus 13,5 haben wir trotz Sonne nicht erreicht.
Dann kam das Weihnachtsreiten. Die Reithalle war eiskalt, der Sand betonhart und wir hatten schon wieder -17 Grad und die Sonne ging gerade unter. Die Häuschen sind gut angekommen und vor allem die Kinder mochten sie. Aber ich habe noch nie ein so kurzes Weihnachtsreiten erlebt. Es gab Kinder die weinten, weil entweder die Hände oder die Füße so kalt waren. Der Glühwein in den Tassen war ruckzuck kalt und die geheizte Kantine total voll.
Ein Blick ins Auto und wir hatte schon wieder

-19,5. ZU KALT, VIEL ZU KALT:
Dann noch einmal Tränken auftauen, Eimer mit lauwarmen Wasser verteilen, weil die Pferde das sehr kalte Wasser so ungern trinken und bei 21,5 Grad um 18 Uhr ab nach Hause.
Es soll heute Nacht bis -26 Grad.

runter gehen. Deshalb gibt es morgen im Stall auch einen Schichtdienst zum Auftauen, bzw. zum Tränken bei den Pferden, wo das Auftauen nicht mehr geht. Ratet mal, wer morgen um 8 Uhr im Stall sein wird. Mal sehen, was die Hunde dazu sagen.
Der einzige Vorteil ist, dass die Pferde auf die beschneite und gefrorene Weide können und dort auch total rumtoben.
Ich habe mich entschlossen, heute das erste Mal seit Jahren das Fenster im Schlafzimmer zu zu lassen und habe die Heizung etwas aufgedreht. Es friert einem bis auf die Knochen. Aber die Hunde geben sich viel Mühe und wärmen unermüdlich kalte Füße.
Aber nun zu Euch:
Mensch Jogilein, das ist ja schade mit dem Job für deinen Mann. Ich hoffe, Ihr könnt Weihnachten trotzdem ein wenig genießen.
I.J. ich denke, ich schreibe dir morgen wegen den Kosten, sonst wird dieser Beitrag zu lange. Aber glaube mir, egal was es kostet. Es lohnt sich.
Liebe Anneli, gute Besserung und dass du bald wieder fit bist. Aber das Fieber wird dir helfen, diese blöden Viren mögen die Hitze nicht.
Und ihr lieben Anderen: Ich wünsche euch einen wunderschönen verschneiten vierten Advent.
Ich hoffe, dass der Frost morgen auf ein ertägliches Maß zurück geht. Und sonst nutze ich die restliche Zeit morgen dafür, Geschenke einzupacken.
Aus dem kalten Vorharz grüßt euch eine fast erfrorene Ina