Hallo Heike,
bin zweimal dort gewesen und es hat mir gefallen und sehr gut getan. Der Umgangston in der ganzen Klinik ist so freundlich, die Behandlungen und Anwendungen kompetent, es gibt sehr viele Möglichkeiten, wieder stark zu werden. Ob Körper oder Seele. Gymnastik, Massage, Dehnübungen - oder Entspannung bei den entsprechenden Angeboten. Es liegt bei einem selbst, was man erreichen möchte. Ich traf Frauen, die wollten einfach nur Inselleben, lange Spaziergänge und sehr viel Ruhe bei guter Versorgung. Ich wollte wieder fit werden und Schwung zum Fortsetzen mit nach Haus nehmen. Das warme Meerwasserbecken, dort Wassergymnastik, ohne die Gelenke zu belasten. Es gibt eine große Bäderabteilung. Massagen, auf Brust, Schulter, Oberkörper ausgerichtete Physiotherapie, aber auch Konditionstraining in drei Schwierigkeitsstufen. Der Frühsport, dem ich mich knurrend gefügt habe - und stolz wie Oskar, dass ich jeden Morgen meinen Schweinehund überwunden habe. Tanzen mit viel Spaß an der Bewegung, ich habe mich sogar im Specksteinarbeiten versucht (man kann auch malen oder diverse andere künstlerische Tätigkeiten ausüben), obwohl ich zwei linke Hände habe - und es hat Spaß gemacht. Autogenes Training und ein Yoga-Angebot. Mir will jetzt gar nicht alles einfallen, ich hatte ein volles Programm, nicht zuletzt auch das privatime Wandern oder Gehen mit Stöcken in den Dünen zu zweit oder in Grüppchen und dabei ein guter Austausch. Die schon angesprochenen Teestuben, die kleinen Insellädchen, das dem Haus angeschlossene Café gehören auch zum Seelen- und damit zum Erholungsprogramm. Das Örtchen ist mühelos zu Fuß erreichbar, wem nicht nach Gesellschaft ist, der kann unbesorgt allein losstiefeln. Die schöne Landschaft, das Meer in immer anderer Stimmung, manchmal die Seehunde. Achja, ich beherrsche es nicht, aber fast jeder fährt dort Rad. Es gibt für ein kleines Geld gute Räder für jeden in der Klinik auszuleihen.
Ich denke, ich habe Dir einen kleinen Vorgeschmack gegeben. Man lernt sich schnell kennen dort, sei es durch die Tischgemeinschaft, die unterschiedlichen Kurse und Gruppen. Die Klinik ist ungefähr zu einem Drittel mit Haut- und Asthmapatienten, zum weiteren mit "inneren" Patienten, soweit ich mich erinnere, und dann mit Krebspatientinnen aus dem gynäkologischen Bereich belegt. Es finden sich viele Brustkrebspatientinnen, ich hatte regen Austausch und gute Gespräche. Und wunderbare Sonnenuntergänge über dem Meer!
Falls Du noch Fragen hast, einfach weiter fragen.
Liebe Grüße von der parallele
P. S. Sehr wohl gefühlt habe ich mich auch, weil die Klinik nicht so groß ist, man lernt zwar wohl die gesamten 150 Patienten kennen - zumal ja wöchentlich Entlassungen und Neuaufnahmen stattfinden -, aber das ist für mich eine noch gerade überschaubare und erträgliche (Fremd)Menschenmenge, mit der ich gut klarkam.