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Alt 16.01.2010, 12:15
J.F. J.F. ist offline
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Standard AW: Interferon-Therapie

Hallo Olli,

nun, ich gehöre definitiv zu den Leuten, bei denen das Interferon seine Arbeit getan hat. O-Ton der Oberärztin: Hochdosis nein, ein Jahr Kampf, um eventuell ein Jahr zu gewinnen, Niedrigdosis versuchen wir. Prognose: Erstjahresinspektion eher nein, wenn doch, dann mit Metastasen. Tja, ich schreibe hier immer noch . Klar, Alarmzustände bis zu 16 Monaten Laufzeit sind an der Tagesordnung, kommt aber eher daher, dass sich bei mir alles im Hals abspielt. Darf ja noch ein schwereinstellbares Hashimoto mein eigen nennen, das ebenfalls noch in den Anfängen der Erforschung steckt. Aber um auf das Interferon zurückzukommen, selbst mein Leberhämangiom hat sich in der letzten Phase der Spritzerei verabschiedet und wurde trotz intensivem Suchen nicht mehr gefunden . Also darf man nicht auch hier nur Pessimusmus durchscheinen lassen. Das die Therapie kein Zuckerschlecken ist, braucht, glaube ich, keinem gesagt werden, spätestens wer selber spritzt, weiss was es heisst Zytokine in der jeweiligen Menge zu sich zu nehmen.

Das natürliche Interferon ist ein Zytokin. Zytokine sind Bestandteile des menschlichen Immunsystems. Dieses hat verschiedene Waffen zur Verfügung - Zytokine wie das Interferon sowie spezialisierte Immunzellen wie die Killerzellen oder die Antikörper produzierenden B-Zellen. Zytokine sind Teil der ersten, schnellen Abwehrwelle, die unspezifisch alle Zellen am Angriffsort zerstört. Damit verschafft sich das Immunsystem Zeit für die zweite Abwehrwelle, bei der Immunzellen und Antikörper den Feind im ganzen Körper gezielt ausschalten aus http://www.swissinfo.ch/ger/Schweize...ml?cid=5775694

Wir merken nicht, wenn der Körper Krebszellen, die jeder in sich trägt, eliminiert, wir merken nur, dass der Körper schafft. Und mit der Interferon-Dosis, die wir dem Körper zuführen, wird die Neubildung der Zellen verhindert. Und der Körper produziert täglich Millionen Zellen. In der Muskulatur, im Hirn, im Knochenmark, in der Schilddrüse, alle Stoffwechselvorgänge werden beeinflusst und und und. Wir merken also sehr wohl, dass sich da was tut, nur werden diese Tätigkeiten u.a. als sogenannte Nebenwirkungen abgetan. Ein Ergebnis, damit wir sagen können, ja, da tut sich was, wieder eine Metastase, eine Krebszelle weniger, das sehen wir nicht. Das ist bei einer Chemo anders, die wird eingesetzt, wenn man bereits etwas diagnosziert hat. Hier ist ein Ergebnis messbar. Beim Interferon sind die MIA oder S100- Werte die Ergebnismelder. Und wir wissen, dass diese nicht hundertprozentige Aussagekraft haben. Interferon hat also immer schlechte Karten im Augen des Betrachters

Aber letztendlich muss jeder für sich entscheiden, ob und wie lange er das Interferon nimmt. Denn er ist derjenige, der mit den Auswirkungen zu leben hat.
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