AW: TigerPapa-ich schaff es nicht
Hallo Moris!
Meine Schwester war 49 als sie im Nov 2009 starb. Sie war wie eine 2. Hälfte von mir, da uns eine schwierige Kindheit zusammengeschweißt hat und sie immer auf mich aufgepasst hat und ich mich immer auf sie verlassen konnte. Ihr Tod hat ein tiefes, schwarzes Loch aufgerissen und manchmal glaube ich ich könnte hineinfallen. Aber ich habe 3 Söhne und einen Mann und es würde nichts anders und vor allem nichts besser machen, wenn ich jetzt zusammenbreche. Im Gegenteil, es würde alles nur noch schlimmer werden. Niemand von unseren Angehörigen würde das wollen und wir sind ihnen schuldig, dass wir weitermachen, auch wenn es weh tut und schwer für uns ist. Dein Vater lebt in dir weiter und das würde er so nicht wollen.
Ich will wirklich nicht belehrend klingen und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich fühlst und es ist auch keine Schande, wenn man es nicht alleine schafft. Wenn man Hilfe braucht muss man sich Hilfe holen aber nicht im Alkohol!
Denk an deine Kinder, die Enkel deines Vaters. Sollen sie ihren Vater an den Alkohol verlieren?
Trauerarbeit ist Arbeit und sie fällt uns allen nicht leicht, aber du bist hier nicht allein.
Ich möchte dir Kraft schicken und wünsche mir, dass sie ankommt. Lass
wieder von dir hören.
LG Monika
Trauer ist wie ein riesiger Felsbrocken. Wegrollen kann man ihn nicht.
Zuerst versucht man , nicht darunter zu ersticken. Dann hackt man ihn Stück für Stück kleiner und den letzten Brocken steckt man in die Hosentasche und trägt ihn ein Leben lang mit sich herum.
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