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Alt 30.01.2010, 11:00
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KHK KHK ist offline
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Standard AW: Behandlungsmethoden bei Gehirntumoren

Hallo,

Wünsch allen erstmal, auch wenn es für Deutschland zu spät ist (in Frankreich geht's noch bis Ende Januar), gutes und möglichst gesundes Jahr 2010 und wollt mal berichten, wie es mir im Moment so geht.

Die Monate November und Dezember ging es mir nicht besonders gut, da ich während der Zeit richtig die Auswirkungen der Strahlenchemotherapie gespürt habe mit viel Müdigkeit, leichten Epianfällen wenn auch viel leichter als früher, zeitweisen Sehstörungen, aber nur beim Kleingedruckten lesen. Seit Anfang Januar wird es langsam wieder besser... Aber das war schon im Jahre 2004 nach der radioaktiven Jodseedsimplementation so, dass ich die grössten Beschwerden und Epianfälle 2 bis 3 Monate nach Beginn der Strahlentherapie hatte...

Im Moment bin ich in der Mitte des 3. Chemotherapiezyklus mit Temodal. Die ersten 2 Tage des letzten Zykluses ging es mir recht schlecht (Müdigkeit, leichte Spasmen gelegentlich im linken Arm und Bein). Aufstossen musste ich auch, konnte aber gerade noch richtige Übelkeit und Erbrechen ohne Medikamente bei 350 mg Temodal vermeiden. Die Werte des Immunsystems sind ein bisschen runtergegangen, aber noch im grünen Bereich. Ich hoffe, dass ich den nächsten Chemozyklus besser vertrage...

Ich habe mich entschieden, noch 3 weitere Zyklen nach dem Stuppschema zu machen und dann auf jeden Fall mit Temodal aufzuhören. Und das nicht wegen der hohen Kosten für meine Krankenversicherung sondern:

1) Falls ich in 3 Monaten wieder ein Rezidiv habe, heisst das, dass ich mir das Temodal samt Nebenwirkungen sparen kann, weil es nicht oder nicht gut wirkt oder

2) falls ich kein Rezidiv habe, was ich sehr stark hoffe, Temodal selbst dann Langzeitschäden produziert wenn man es gut verträgt wie mir der Prof. Stupp mal gesagt hat.

Im 1. Fall muss ich mir dann was anderes überlegen. Es gibt ja noch Avastin, Syreca z.B. Im 2. Fall trinke ich wie bis jetzt weiter 5 - 6 Tassen grünen Tee und nehme auch das Curcumagewürz sowie das alte Magenmittel mit Antikrebswirkungen und hoffe, dass auch so kein Rezidiv auftritt.

Am 18.1.10 war ich wieder in Köln zu einer Nachuntersuchung mit MRT Aufnahmen von Anfang November und Anfang Januar. Der Radiologe in Paris und der Prof. der Neurochirurgie in Köln haben mir unabhängig von einander gesagt und geschrieben, dass die MRT Bilder von November bis Januar stabil geblieben seien. Da soll's wohl stimmen. Ich soll in 3 Monaten wieder mit neuen Aufnahmen nach Köln kommen und hoffe, das es auch dabei bleibt und die vom Prof. der Neurochirurgie konstatierten leichten neurologischen Störungen im linken Arm und Bein wie im Moment weiter zurückgehen...

Ein bisschen seltsam finde ich auch, dass ich sehr oft, fast täglich, grosse Mengen Urin (ich denke, mehr als ich trinke) zur Toilette bringen muss. Dies tritt fast immer eine halbe bis eineinhalb Stunden nach den leichten Spasmen auf oder wenn ich lange spreche, am Computer schreibe oder so. Dafür hat mir noch keiner eine richtige Erklärung geben können...

Hoffentlich wird es bald endlich wärmer... Ich weiss ja, dass wir Winter haben und zumindest in Europa in diesem Winter nichts von der angeblichen Erderwärmung zu spüren zu sein scheint... Wegen der vielen Arzttermine, Blutuntersuchungen und Chemo ist es nicht so einfach mal eben 1 oder 2 Wochen ins Warme zu fliegen...

Drückt mir bitte die Daumen, dass kein Rezidiv auftritt. Ich drücke euch auch die Daumen, dass es euch so gut wie möglich geht!!!

Ein schön (kaltes) WE und Grüsse aus Paris,

Kai-Hoger