Thema: meine Eltern
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Alt 10.03.2004, 15:32
Gast
 
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Standard meine Eltern

Hallo Ihr Lieben!

Vielen lieben Dank für Eure Unterstützung!
Ich sollte wahrscheinlich definitiv mal in den Wald gehen und schreien... Mir geht es jedoch schon ein bisschen besser, manchmal sind es wirklich Phasen, in denen man sich einfach ohnmächtig fühlt! Aber ist es nicht wahre Ironie, wenn man sich vor solche Probleme gestellt fühlt und die Bekannten und Freunde sich mit Lapalien rumärgern?

@Liz & Willy: wie wird Euer Sohn damit fertig? Redet Ihr oft mit ihm über Eure Situation, über mögliche Sterbefälle? Bei uns zuhause wird dieses Thema meist nicht so richtig angesprochen... Meine Eltern waren am Anfang so eingestellt, daß sie mir es nicht sagen wollten, um mich nicht unnötig zu beunruhigen. Als ich es dann wenig später erfahren hatte, war ich natürlich sehr wütend, fühlte mich als kleines Kind behandelt und nicht wirklich ernst genommen!
Die therapien zusammenlegen ist so eine Sache, sie gehen jetzt zwar gemeinsam in Kur, aber durch Ihre unterschiedlichen Therapiezyklen (mein Vater alle drei Wochen, meine Mutter alle vier Wochen) hat sich das meist nicht ergeben. Meine Mama ist auch nur nach Berlin zur Chemo gegangen wegen der Hyperthermie, die dort angeboten wird. Sonst hätte sie hier in Hessen die Czhemo gemacht wie mein Vater.
Was mich auch beschäftigt sind solche einfachen Dinge wie Testament etc.. Ich weiß z. B., daß meine Eltern noch kein Testament geschrieben haben, dabei wäre es gerade aufgrund der Tatsache, daß sie so oft in der Weltgeschichte herumfahren so wichtig. Ich wüßte gar nicht, was ich machen sollte, wenn sie jetzt plötzlich beide tot wären! Sie ansprechen kann ich aber nicht wirklich, weil sie sonst wohlmöglich denken, daß ich keine Hoffnung habe und schon an das Ende denke! Echt wahnsinn, über was ich mir Gedanken mache, aber ich finde das ist wirklich wichtig und vorallem sinnvoll!! Habt ihr darüber schon gesprochen?

@Michael: Dieses Ausgebrannt sein kenne ich auch zu gut! Und obwohl alle sagen, daß man sich keinen Streß machen soll und das sie einen bewundern, wie man dies nur aushält, denke ich sehr oft, daß die meisten, die soetwas sagen, keine Ahnung haben, wie es in einem selbst zugeht! Das mit dem Internet ist auch so ein Ding: wie oft habe ich die Nächte damit verbracht, etwas herauszufinden, um dann doch nichts gefunden zu haben! Während die anderen sich einen tollen Weggehabend gemacht haben! Wenn man ihnen dann erzählt, daß es da diesen Krebs-Kompass gibt, sagen sie nur "ach ja!?" und damit hat sich die Sache! Ich würde mir wahrscheinlich iese Seite anschauen und dann mit der Freundin/Freund mich austauschen und Sachen dazu fragen! Das mit den Helge schneider Filmen ist so ne Sache Aber ich lenke mich viel ab, indem ich täglich Sport treibe und mich dort auspower. So kann ich zumindest abends schnell einschlafen, weil ich zu erschlagen bin, um über alles nachzudenken... Kann ich nur empfehlen!

Was mich aber wirklich stört ist die Tatsache, daß bisher noch keiner von meinen "Freunden" gefragt hat, wie es in mir drin aussieht! Sie hören zwar alle zu, wenn man mal wirklich fertig ist mit den Nerven und nur noch heulen kann, aber meistens geben sie sich damit zufrieden, wenn ich sage, daß es mir gut geht, wenn mir nicht zum heulen zumute ist. Dabei geht es mir dann auch nicht besonders gut, nur ich weine halt nicht! Geht Euch das genauso? Manchmal denke ich dann immer, sie wollen es ja sowieso nicht hören. Oder meint ihr, sie können sich gar nicht in die Lage hinein versetzen? Aber man sollte es doch wirklich versuchen und sich dafür interessieren!? Oder nicht?

Naja, danke jedenfalls für Eure schnellen Antwortenwerde jetzt sporteln gehen und haoffe bald wieder von Euch zu hören!

Ich drück Euch die Daumen und sende liebe Grüße aus dem verschneiten Hessen,

Alexa
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