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Alt 15.04.2010, 20:54
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flammenwerk flammenwerk ist offline
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Standard AW: Alltag nach der Darm-OP

Hallo zusammen,
Ihr habt alle so recht. Auch ich bin immer extrem selbst hinterher und habe mittlerweile eine stolze Akte mit allen Befunden, Bildern usw., damit ich selbst den Überblick behalte. Ich bin bei einem spezialisiertem Gastroenterologen in Behandlung, der sämtliche Untersuchungen macht (außer radiologische und gynäkologische), so dass die Befunde so einfach wie möglich zusammenlaufen und es so wenig Verwirrung wie möglich geben kann. Aber auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade die gynäkologischen Fragestellungen wenig bis keine Beachtung finden. Daher habe ich mir folgenden jährlichen Nachsorgeplan "erarbeitet", den ich seit Jahr 5 kompromisslos einhalte:
Gastroenterologe: 1x Colo, 1x Hämokkult, 1x Abdomen-Sono, 2x gr. Blutbild plus Tumormarker (CA 19-9, 12-5, CEA)
Gynäkologe: 3-4x Vaginalsono, 2x Abstrich, 1x Brust-Sono, alle 2 Jahre Mammographie (die letzten beiden Punkte beim Spezialisten)
Die Berichte lasse ich mir immer nach Hause schicken und NICHT zum Hausarzt. Der hat dazu sowieso keine Meinung. Es hat etwas gedauert, bis meine Ärzte da mitgespielt haben, aber es läuft jetzt sehr gut.
Die Ovarien scheinen wirklich ein heißes Thema zu sein. Mir sagte man damals nach den OPs, dass mein rechter entfernt werden musste, der andere aber wahrscheinlich ok sei. Als ich das nächste Mal bei meiner Frauenärztin war, haben wir dann auf der rechten Seite ein diffuses eierstockähnliches Gebilde gesehen - bestimmt ein Rezidiv. Letztendlich war es dann ein Eierstock, der offensichtlich dann doch nicht entfernt wurde. In den Berichten stand dies aber explizit drin. So ist das, wenn Männer einen operieren . Naja, funktionieren tun sie trotzdem nicht...

Rafael, mir ging es wie Dir. Ich wollte einfach nur wieder arbeiten und den Alltag zurück und hatte mich daher - obwohl mir alle abrieten - gegen eine Reha ausgesprochen und bin auch direkt wieder 100% eingestiegen. Am Anfang habe ich dann auch erstmal langsam gemacht, weil ich den ganzen Tag stehen musste. Aber ich habe es wirklich genossen und auf einmal eine Aktivität und Freude in mir gespürt, die ich lange nicht mehr wahrgenommen hatte. Mir ging es richtig gut. Es gab zwar ab und an Tage, wo ich früher weg bin, weil ich nicht mehr konnte, aber das war wirklich schnell vorbei. Meine Chefin und meine Kollegen hatten alle Verständnis, so dass das nie ein Problem war. Ich bin fest überzeugt, dass Du das hinkriegst und es auch eine Lösung gibt, wenn Du merkst, dass es zu viel ist. Ich glaube nicht, dass irgendjemand erwartet, dass alles genau so ist wie früher. Allein wenn man uns schmale Hemden so stehen sieht, wird allen bewusst, dass wir viel durchgemacht haben und ein wenig Zeit brauchen.

Also, genießt den Frühling, die Sonne und das Wetter.
Bis bald
flammenwerk
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