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Alt 06.05.2010, 10:06
Kosinuss Kosinuss ist offline
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Standard AW: Innerhalb 3 Wochen war es vorbei...

Hallo Anja,

vielen Dank für deine Worte. Ich bin Angehörige und mache mir da ich es nun hautnah miterlebt habe mit meinem Stiefvater viele Gedanken.
Oftmals ist es ja so, das sich diese Krankheit einschleicht und man sie nicht bemerkt. Und in unseren familiärem Fall beides mal zu spät war, und es nur durch einen blöden Zufall gefunden wurde.
Eine Bekannte bekam Gebärmutterhalskrebs, und es war schon im Endstadion was man gerade noch operativ entfernen konnte. Aber auch dies fand man durch einen blöden Zufall. Ich versuche das alles zu verstehen, und irgendwo zu verarbeiten.

Was mich noch interessieren würde.. Du schreibst deine Eltern hatten auch Krebs. Meine Mutter hat einen nicht kleinzelligen Krebs, der gestreut hat in der Lunge. Natürlich lese ich und informiere mich. Ich weiß im einzelnen nicht was sie an Medikamente bekommt. Ich wohne zu weit weg, auch welches Stadion genau weiß ich nicht. Hab mit keinem Arzt bisher persönlich sprechen können. Nur als sie damals im KH war, sagte der Arzt es wäre ziemlich schwer am Telefon. Alleine schon durch die Absiedlung im Gehirn die sie raus operiert haben, war ja bösartig.
Und sie selbst will detailliert nichts über ihre Krankheit wissen.
Und die Medikamente weiß sie selbst nicht. Sie sagt manchmal der Schwester sie hätte ihre Tabletten schon genommen, was aber oft nicht stimmt. Sie vergisst das einfach.

Nun vielleicht kannst du mir ein wenig helfen das besser zu verstehen.
Meine Mum bekommt kein Morphium mehr, seitdem ist sie viel klarer im Kopf und man kann mit ihr relativ gut sprechen. Sie vergisst zwar einige Sachen aber ich denke das liegt an den Medikamenten. Sie macht körperlich einen recht guten Eindruck, im Gegensatz zu Wochen davor.
Da bekam sie ihre erste Chemo, die sie absolut aus der Bahn warf, sie lag nur im Bett hat sich nicht viel bewegen können.

Ich habe den Eindruck, sie verarbeitet gewisse Geschehnisse nicht richtig, oder kann sie nicht richtig verarbeiten. Sie ist ja seit mehreren Wochen im Pflegeheim, und fühlt sich da sehr wohl sagt sie.
Zb. Die Wohnung muss nun aufgelöst werden, es wurde darüber gesprochen wer bekommt was, da es klar ist das meine Mum nicht mehr nach Hause kann.
Dann kam es zur Sprache zb, Person X bekommt den Küchenherd gegen Entgelt, meine Mum sagte dann das würde nicht gehen, da sie ja vielleicht noch einmal kochen möchte, ein letztes Mal.
Aber sie kann ja nicht zurück, sie würde die Treppen gar nicht mehr hoch kommen. Und im nächsten Moment, ist sie wieder voll klar. Als wären das Sekundenaussetzer.

Glaubst du das hat nur etwas mit dem Medikamenten zu tun, oder auch mit der Krankheit an sich?
Kannst du mir vll ähnliches erzählen, wie es bei deinen Eltern war?
Ich versuche das alles zu verstehen, warum das so ist wie es ist.
Aber es ist schwer...
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