Einzelnen Beitrag anzeigen
  #8  
Alt 09.05.2010, 22:34
limaX18 limaX18 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 09.05.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Es sah so gut aus .Synvoialsarkom /Rezidiv/

hallo star,

ich kann eure situation gut verstehen, da ich selbst ende letzten jahres in einer sehr ähnlichen situation steckte. zu der zeit war gerade das fünfte rezidiv eines sarkoms bei mir festgestellt worden mit der aussage, diesmal sei es inoperabel. da es innerhalb von kurzer zeit auf fas 9 cm gewachsen war und auch bereits weitere metastasen gebildet hatte, machte man mir wenig hoffnung, vielleicht zwölf wochen hieß es damals. als allerletzter versuch wurde noch eine chemo gestartet (ifosfamid / doxorubicin), keiner der ärzte hatte wirkliche hoffnung, aber es war halt ein versuch. nach dem ersten zyklus ging es mir so schlecht, dass ich die therapie abbrechen wollte, weil sie ja nach aussage der ärzte ohnehin nur ein versuch war und keiner an den erfolg glaubte und ich mir meine letzten wochen nicht derart verschlimmern wollte. damals riet mir mein hausarzt, der sich sehr für mich eingesetzt hat, die therapie nicht stationär, sondern ambulant bei einem niedergelassenen onkologen durchführen zu lassen. ich entschied mich, einen zweiten zyklus zu machen, um dann wenigstens noch zu schauen, ob die therapie doch anschlagen würde und wenn ja, inwieweit überhaupt. der zweite zyklus beim niedergelassenen onkologen verlief bedeutend besser, als der stationäre. im gegensatz zum ersten zyklus, nach dem ich zwei wochen nur über der schüssel gehangen hatte und sieben kilo abgenommen hatte und gar nichts mehr bei mir behalten konnte, habe ich mich von da an bei der ambulanten therapie nicht ein einziges mal (!) mehr übergeben müssen. zwar ging es mir nicht gerade gut unter der therapie, aber ich konnte wenigstens ein bisschen essen und tee trinken, auch gegen die schmerzen wurde viel mehr unternommen, bzw. es wirkte dann auch. trotzdem war es natürlich eine sehr harte zeit, aber entgegen aller erwartungen der ärzte schlug die therapie doch an. mittlerweile habe ich sechs zyklen geschafft. überraschendes ergebnis: vier der sechs metastasen sind verschwunden, eine ist noch da, allerdings "nur" noch 9 mm groß. eine andere 5 mm. der haupttumor "nur" noch rund 2 cm - alle herde sind nun operabel und werden ende mai in einer, evtl. auch noch in einer zweiten op entfernt. danach erhaltungstherapie. auch mir kann keiner sagen, ob die erhaltungstherapie dann was bringt. oder ob ich das jahr überlebe. aber letztenendes waren im letzen halben jahr, welches ich ohne die chemo nicht mehr gehabt hätte, zwischen den zyklen auch immer wieder ein paar sehr schöne tage, die ich mit meiner familie und meinen freunden verbringen konnte. sogar ein sehr schöner urlaub war noch drin. und vielleicht bringt die erhaltungstherapie ja doch etwas und es ist noch ein schönes jahr drin. auch ich habe an dem punkt gestanden, an dem ich eigentlich echt die nase voll hatte und für ein bisschen leben neben der chemo nicht mehr bereit war zu kämpfen. mein mann hat mich damals gebeten, es wenigestens zu versuchen. heute bin ich dankbar und froh, dass ich weitergekämpft habe. ich denke, dass muss letztenendes jeder für sich selbst entscheiden. hätte die chemo nicht gewirkt, hätte ich wohl auch nicht damit weitergemacht. aber zu früh aufgeben wäre, zumindest in meinem fall, auch blöde gewesen.

ich wünsche euch von herzen, dass ihr für euch eine tragbare und richtige entscheidung findet und ich wünsche euch alles, alles gute!

ach so, ich bin übrigens mittlerweile in der uniklinik münster in behandlung und dort auch sehr zufrieden.

alles gute, lima
Mit Zitat antworten