mein papa ,ein tapferer mensch
Hallo, alle zusammen!
Habe festgestellt, dass sich noch ein paar Töchter hier eingereiht haben. Einerseits ist es gut, wenn "wir" anderen helfen können, mit dem Verlust vielleicht etwas besser fertig zu werden. Andererseits bin ich aber auch betrübt, es zeigt doch, das immer wieder Menschen an Krebs sterben müssen und das macht mich ganz traurig.
Ich wünsche allen ganz viel Kraft für die Zeit, die vor uns liegt, insbesondere Dir, Doris. Es ist ja noch nicht lange her, das Dein Papa gegangen ist. Mein Papa war schon 88 Jahre alt und obwohl man in diesem Alter immer damit rechnen musste, kam ich mir vor, als wenn ich in ein Loch fiel. Warum konnte er nicht einfach an Altersschwäche sterben, nein, er musste auch an Krebs erkranken und hat sich die letzten Wochen noch gequält. Am 17. Nov. ist er gestorben.
Wie Tina schon sagte, es spielt keine Rolle, in welchem Alter jemand geht, es ist immer hart für die Angehörigen; auf alle Fälle, wenn diese jung/jünger sind.
Im Moment fehlt er mir wieder besonders, vor allem die Gespräche mit ihm oder auch die Tage, an denen ich meine Eltern zu Hause besuchte und wir gemeinsam Mittag gegessen und oft noch Kaffee getrunken haben. Oder wenn ich bei ihm im Keller war, wo er seine Schiffsmodell baute. Tja, das ist nun vorbei. Und mit Mama wird es immer schlimmer. So gut wie nichts kommt mehr von ihr, kein Gespräch, nur "ja" oder "nein" als Antwort oder "ist mir egal/keine Lust".
Gestern ist sie noch zu allem Unglück gefallen. Als die Schwester sie ans Frühstück um kurz nach 8 Uhr erinnern wollte, saß sie in Unterwäsche auf der Erde. Der linke große Zeh war verletzt, Nagel tief eingerissen und blutete fürchterlich und dazu noch das linke (wenigstens etwas positives!) Handgelenk gebrochen. Ist das nicht sch.....? Als sie dann nachmittags wieder von der Arzt-/Krankenhaus-Tour zurück war, habe ich sie besucht. Sah ziemlich abgekämpft aus, ist ja aber auch kein Wunder. Ich sagte ihr, dass sie den Gips bestimmt vier bis sechs Wochen drum hat. Warum? - Na, bei älteren Leuten heilt der Knochen nicht so schnell. - Ich bin nicht alt. Nein sagte ich, alt nicht, aber älter.
Habe heute mit der Pflegeschwester gesprochen, die auch die Station leitet. Sie sagte mir, das Mama tüchtig abgebaut hat die letzte Zeit. Wir vermuten, dass sie vielleicht auch gar nicht mehr richtig weiß, das sie 81 Jahre alt ist. Und operieren wollte sie sich nicht lassen. Ist vielleicht auch nicht ganz ohne Risiko. Es bleibt nur abzuwarten, ob das Gelenk wieder voll beweglich wird. Ich sagte, es reicht ja evtl., wenn sie ihre Stickarbeit mit links festhalten kann, die Nadel hat sie ja in der rechten Hand.
Meine Schwester sagte gestern am Telefon, Gott sei Dank ist Mama nicht alleine in der alten Wohnung. Wer weiß, was da alles hätte passieren können.
Ich denke manchmal, das Papa es wirklich hin und wieder schwer mit ihr hatte, denn er war viel fitter als Mama und das, obwohl er über sieben Jahre älter war als sie. Jetzt wird er das alles von irgendwo beobachten und ich behaupte einfach mal, das er mit uns zufrieden ist, so wie wir es jetzt machen. Wir meinen es einfach nur gut mit Mama. Aber es wäre wirklich schön, wenn ich mit ihm reden könnte.
So, soll für heute genug sein. Habt Ihr auch so Schietwetter mit Sturm?
Seid ganz lieb gegrüßt von mir, ich drück Euch mal in Gedanken, vielleicht hilfts in schweren Augenblicken.
Ulrike
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