Liebe Ute,
ich weiss nicht, wie es ist, ein Kind zu verlieren. Ich weiss nicht, wie es ist, gerade als Mutter ein Kind zu verlieren. Ich bin zum einen Vater und zum anderen habe ich meine Frau verloren. Ich kann deine Trauer und deine Gefühle höchstens erahnen und ich hoffe inständig, niemals in eine Situation zu kommen wie ihr.
Doch eines ist mir beim Lesen deines Beitrages regelrecht ins Auge gesprungen. Auch Birgit hat genau das zitiert.
Zitat:
Zitat von Ute08
Ist das nach dem ganzen Scheiß zu viel verlangt? Kann doch nicht sein!
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Mit diesem Satz schreist du deine Wut, deine Angst heraus. Du hast recht, das kann nicht sein, es muss nicht sein, es braucht auch nicht zu sein. Genau wie unser Körper nach übergrosser Anstrengung sich erholen muss, so sind es hier dein Kopf, dein Herz und deine erschöpfte Seele, die nach einer Erholung verlangen.
Kein Mensch hält das aus. Ständig unter Vollast. Eigentlich wissen wir das alle. Nur, das gilt auch für unser Innerstes, unsere Seele. Auch ich und viele andere haben diesen Moment erlebt. Den Moment, in dem du feststellst, dass da noch was anderes sein müsste. Niemand wird dir je deine Trauer abnehmen können. Doch du kannst jetzt versuchen, deinen Blick auch auf anderes zu richten. Vielleicht mal ganz vorsichtig nach vorne schauen, anstatt immer nur rückwärts? Nicht nur nach innen, auch mal wieder nach aussen? Du kannst jetzt vorsichtig versuchen,
mit deiner Trauer zu leben, nicht
für.
Bestimmt nicht heute, nicht morgen ..... vielleicht übermorgen? Hab Geduld mit dir.
Ich drück euch ganz fest die Daumen,
Helmut