Liebe Moona,
das du nun, so kurz vor der OP, noch sensibler bist, das kann ich total gut verstehen. Für mich waren die ersten beiden Tage nach der Diagnose die schlimmsten, weil ich absolut keinen Boden mehr unter meinen Füßen spürte. Das kam dann nach und nach zurück, auch wenn es immer wieder Rückschläge gab und auch heute noch gibt, wenn die Angst wiederkehrt. Das gehört nun wohl irgendwie dazu.
Wenn du dich von deinen Ärzten gut betreut fühlst, so höre ruhig auf deinen Bauch. Ob die Erhaltung des Schließmuskels immer das höchste und beste Ziel ist, das möchte ich in dieser Stelle mal in Frage stellen. Ich behaupte einfach mal, dass ein gut funktionierendes Colostoma einem schlecht funktionierenden Schließmuskel vorzuziehen ist. Da ich ein Stoma habe, nehme ich mir mal die Freiheit dieser Theorie.
Stoma, das hört sich schlimm an, ist es aber nicht unbedingt, glaube mir. Das deine Ärzte ein Stoma vermeiden können und sich deine Verdauung nach der OP wieder gut einpendelt, das wünsche ich dir natürlich am meisten.
Schreibe hier ruhig von deinen Gefühlen und was dich beschäftigt, wir haben es alle mehr oder weniger ähnlich erlebt. Es ist nun eine sehr heftige Zeit, welche du gerade erlebst.
Bei mir kam die Diagnose kurz vor meinem 40. Geburtstag, auch ich hatte kein erhöhtes Risiko durch Übergewicht, familiäre Vorbelastung oder sonstigem und trotzdem war es so. Eine Erklärung dafür habe ich nie gefunden, aber es hätte auch nichts mehr geändert, nicht wahr?
Meine Daumen sind für dich gedrückt!