Hallo zusammen,
herzlichen Dank für die guten Wünsche und das Mitempfinden. Es tut gut zu erleben, dass ich hier nicht allein bin, und es immer wieder ein Echo gibt.
Am letzten Dienstag war ich wieder in der Praxis, es sollte mit dem sechsten und letzten Chemozyklus losgehen. Aber wie immer war das Ergebnis der Blutuntersuchung noch nicht gut genug. Granulozyten waren wohl nur bei 400, zuwenig für Chemo. So hat mich der Doc erstmal wieder für eine Woche Pausieren nach Hause geschickt.
Diese Tage jetzt genieße ich natüerlich besonders, es sind immer die schönsten Tage in der ganzen Chemotherapie. Und ich lebe und gestalte sie mir auch bewusst, weil einfach das Wohlbefinden besser ist. Ich mag wieder unter Leute gehen, ein Schwätzchen halten, auch mal Herumblödeln oder in der Sonne sitzen (wenn sie sich mal zeigt) und Freunde besuchen. Wenn dann der sechste Zyklus kommt, dann werde ich sicher am Boden liegen und auf allen vieren herumkrauchen...
Meine Psychoonkologin gab mir letztens einen Essay aus der Zeitung mit zum Lesen, den ich sehr interessant fand: "Ich sterbe, also bin ich - Gedanken zu Krebs und Not und Tod, geschrieben auf einer Palliativstation von Wolfgang Bergmann". Wer daran Interesse hat, Ihr könnt ihn nachlesen unter
http://www.welt.de/die-welt/debatte/...o-bin-ich.html
Es ist ein anspruchsvoller, anrührender und herausfordernder Text, dem der Wille zur absoluten Wahrhaftigkeit abspürbar ist. Was Krebskranke durchmachen und empfinden, ist ja vielen Menschen fremd, erst in letzter Zeit werden Patienten zunehmend autonomer und mischen sich ins öffentliche Leben ein.
Beste Grüße
Ecki