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Alt 04.09.2010, 23:17
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Standard AW: Ich fühle mich so Rastlos

Ihr Lieben,

meine Mutter ist vor fast 14 Jahren gestorben, nicht an Krebs, also an keinem Tumor.

Sie war auch "schon" 72, hat mich sehr spät - mit 42 - geboren.

Ich weiß ich habe ca 2 Jahre gebraucht bis es mir merklich besser ging, bis dahin habe ich ganz viel geweint und als ich keine Tränen mehr hatte kam auch die Leere von der ihr schreibt ...

Und bedenkt: ihr alle habt eure Eltern in jungem Alter verloren, was noch unglweich schwerer zu akzeptieren ist, als wenn jemand mit 72 stirbt.
Auch habt ihr ganz andere Sachen zu verkraften, Bilder und sicher auch dass ihr mitbeommen habt, wie eure Eltern hilfloser wurden, verzweifelt waren und immer mehr der Krankheit verfallen sind. Ihr habt sie gepflegt, was auch nochmal andere Empfindungen mit sich bringt.

Bei Heike habe ich vieles gesehen und erlebt, weshalb ich mir vorstellen kann, was ihr alles zu verarbeiten habt ...

Weshalb ich euch schreibe?

Ich möchte euch Mut machen!

Man kann es sich kaum vorstellen (konnte ich auch lange Zeit nicht) - aber es gibt noch ein lebenswertes Leben "danach". Ein Leben, in dem ihr wieder lachen können werdet und jede Träne einer schönen Erinnerung weichen wird.

Es braucht viel Zeit und das erste was man lernen muss, ist Geduld mit sich selbst zu haben.

Neulich habe ich mit einer Userin per PN geschrieben, was ich dort schrieb möchte ich auch euch mitgeben:

Am Ende eines jeden Lebens gibt es ein "Bild des Lebens", was aus vielen kleinen Abschnitten besteht - wie ein Mosaik.
Die Kindheit ist ein solch kleines Mosaikbildchen, die erste Liebe und vielleicht Heirat und Kinder, also die eigene Familie. Urlaube ist ein kleines Mosaikbild
und vieles andere auch.
Das Erwachsensein ergibt ein Mosaikbild und auch die Krankheit und der Abschied von den Eltern wird ein Mosaikbild sein im "Gesamt-Bild eures Lebens".
Das Bild von euch und euren Eltern ist nun zerbrochen - aber aus den Scherben könnt ihr ein neues Mosiakbild zusammenlegen - ein Bild in hellen Farben, das die Freude über die Zeit, die ihr mit ihnen hattet, die Liebe und die Erinnerungen beinhaltet ...

Es wird besser - irgendwann, versprochen!

Man muss erstmal begreifen, was da alles passiert ist und es akzeptieren lernen.

Und eines Tages werdet auch ihr an den Punkt kommen, dass ihr sagen könnt:
Ich vermisse sie/ihn sehr - aber ich bin froh, dass es für ihn so schnell ging und er/sie nicht noch länger leiden musste.

Und etwas wichtiges vergesst nicht:
In euch leben sie weiter! Geht mal zum Spiegel und schaut euch an, achtet auf eure gewohnheiten usw, da werdet ihr vieles finden.

Ganz liebe Grüße,
Angie
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... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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