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Alt 04.09.2010, 23:55
gilda2007 gilda2007 ist offline
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Standard AW: Bin ich zu empfindlich?

Ich muss hier auch mal eine kleine Lanze für die Männer brechen: Klar verdrängen sie die Krankheit der Partnerin oft gerne oder haben keine Lust, dass sich (auch) ihr Leben ändert und halsen der Partnerin zuviel auf. Ich erlebte das bei meinem Vater. Aber gleichzeitig ist es auch nicht leicht für sie, einzuschätzen, was wir noch machen können (und wollen) und was nicht, wenn wir einfach den Haushalt weiter schmeißen, mit der Begründung, dass er es ja nicht mache. Ich wollte während der Chemo (und auch sonst) nicht betuttelt werden. Er dachte, er hilft mir, indem er mich ablenkt, und überforderte mich während der ersten Zyklen. Wir mussten einfach beide lernen: Ich, dass ich ihm klar sagen muss, was geht und was nicht geht. Er, dass ich es auch nicht immer wusste, und selbst erst schauen musste, was gerade geht und dass es nach jeder Chemo anders war. Das Mantra meiner Ärztin war übrigens, dass man aktiv bleiben muss. Prima, dachte ich, sie macht ja nicht die Chemo.

Wie immer hilft nur reden und lassen, was nicht geht. Es hilft niemandem, wenn man sich zum Märtyer macht.

Geändert von gilda2007 (05.09.2010 um 00:06 Uhr)
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