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Alt 06.10.2010, 10:16
yagosaga yagosaga ist offline
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Registriert seit: 29.04.2010
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Standard AW: Kleinzeller mit Fernmetastasen

Hallo zusammen,

herzlichen Dank für das Mitgefühl und die guten Wünsche!

In einer halben Stunde geht es los, die letzte Nacht habe ich gut und tief geschlafen (ich nehme keine Tabletten außer an den Tagen der Infusionen).

Ja, es ist ein Sch....krebs. Und die Aussichten sind besch...en. Da mach ich mir nichts vor, und ich bin auch erleichtert über Dich, Christel, dass Dir ähnliche Gedanken kommen. So fühle ich mich damit nicht allein. Ich weiß auch im Moment nicht, ob die Schmerzen in der Lebergegend (ich vermute die Kapselhaut) "normal" sind, das heißt das, was schon die ganze Zeit da ist als Beschädigung durch die Metastasen, oder ob da wieder etwas wächst oder ob ich im Moment einfach nur extrem sensibel bin. Das kann ich nicht unterscheiden. Heute mittag werde ich vielleicht klarer sehen.

Der Unterschied "nur Adeno" oder Kleinzeller ist für mich nur ein relativer Unterschied. Ich glaube, wir alle fühlen uns ähnlich böse angegriffen, es mag dem einen mehr und dem anderen weniger Zeit gegönnt sein.

Die "Auswegpille" gibt es bei mir nicht. An Lebermetas zu sterben gehört eher zu den "sanfteren" Todesarten. Darüber bin ich schon aufgeklärt worden. Im Hospiz hatte ich mich auch schon bald vorgestellt und auch dort schon die ganzen Aufnahmepapiere ausgefüllt. Ob ich es brauche? Lieber wäre mir zuhause. Ich stelle mir diesen Schritt, den letzten Schritt über die eigene Haustürschwelle, zu tun in dem Wissen, nie wieder nach Hause (in dieses zuhause) zurückzukehren, viel schwieriger vor als das Sterben. Beim Schritt über die Schwelle bin ich es, der es aktiv tut und aktiv diese Lebensphase im Haus und in der Familie beendet. Beim Tod bin ich der passiv erleidende, und das ist schon ein Unterschied.

So, in 15 Minuten geht es los, meine Frau bringt mich hin und bleibt auch die ganze Zeit da. Beim letzten CT hatte ich erfahren, dass ich einen Lungentumor habe... es war für uns als Familie ein ganz schwarzer Tag.

Vor dem CT muss ich wieder diese Becher mit Kontrastmittel trinken, alle fünf Minuten "nor einen wenzigen Schlock" (Feuerzangenbowle).

Beste Grüße
Ecki