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Alt 25.10.2010, 16:16
mia2 mia2 ist offline
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Standard AW: Das Leben nach meiner Ma

Die Welt dreht sich einfach weiter - egal, wie viele von uns sterben, ob wir Mutter, Vater, Kind, Partner...und wen auch immer oder was auch immer betrauern und beweinen, der Welt ist es einfach egal. Vielen anderen "Nächsten" genauso, denn jeder ist sich doch selbst der Nächste. Wir hören "wie geht es dir" und wissen doch, dass die Wahrheit keiner hören möchte, "du bist stark, du packst das schon" - ist nichts anderes als "fang jetzt bloß nicht zu heulen an, reiß dich zusammen" ... denn die Welt - jede eigene - dreht sich immer weiter, bis sie zum eigenen Stillstand kommt. Leben - Tod - am leben sein - tot sein ... was macht das für die Welt an sich schon aus? Nichts! In dem Moment des Schreibens sterben etliche, ob an Krankheiten, Hunger, Kriegen ... jeder verliert irgendjemanden - warum soll meine Trauer was Besonderes sein? Ist es nicht! Sie ist einfach nur subjektiv und tut deshalb weh. Schmerzt es wirklich oder baden wir einfach nur mit viel Schaum im Selbstmitleid? Ist Heulen nicht einfacher als sich zusammenzureißen? Ist Lethargie nicht einfacher als aktiv sein?
Nichts ist Selbstverständlich - kein Morgen - kein Mittagessen - kein Schnee - kein toller Partner - keine anregende Diskussion - kein Regenbogen - kein tolles Buch - nichts. Das einzig Selbstverständliche ist der Tod, der eines Tages bei jedem von uns anklopfen wird und uns auf seine Reise mitnehmen wird. Was danach kommt? Nichts? Oder...? Wenn wir wissen würden, unser eigenes Leben geht seinem Ende zu - nicht erst in 30 Jahren - sondern vielleicht doch schneller als wir dachten - würden wir die Trauer nicht lieben, weil wir noch fühlen können?
Der Welt ist es egal - also warum nicht auch mir?!!
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