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Alt 03.11.2010, 09:55
HeikeD. HeikeD. ist offline
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Standard AW: Geschenkte Zeit

Hallo, meine Lieben,

gestern bekam ich den Befund der vierteljährlichen MRT:

Nachdem ich Anfang August ja überglücklich war, dass die Bestrahlungen einige Metas ganz bzw. teilweise haben "verschwinden" lassen, waren die neuen Nachrichten leider mal wieder niederschmetternd:

Die nach der Bestrahlung verbliebenen, seinerzeit etwas "geschrumpften" Metas sind größenmäßig unverändert geblieben.
Jedoch wurden in der Leber wieder eine neue, noch sehr kleine Metastase und am aufsteigenden Dickdarm eine neue "zystische Raumforderung, die einer peritonealen Metastase" entspricht, gefunden.

Es ist ein ewiger Nervenkrieg!
Dieses ständige Auf und Ab, dieses ewige Hoffen und Bangen, das jetzt schon so lange andauert, machen mich mürbe.

Ich wurde und werde ja durchgehend therapiert. Und jeder "Eingriff", egal ob OP, Bestrahlung, Dauer-Chemo oder Thermoablation haben immer Teilerfolge erzielt. Dafür war und bin ich sehr dankbar! Haben diese Therapien mir doch eine lange Zeit mit teilweise auch recht guter Lebensqualität beschert.

Jetzt bin ich soweit, dass ich zwar traurig, aber nicht verzweifelt bin. Ich werde es so annehmen, wie es kommt! Vielleicht werden die Antikörper, die ich zur Zeit bekomme, noch etwas Positives bewirken, vielleicht auch nicht.
Erstaunlicherweise mache ich mir darüber keine Gedanken! Solange die Schmerzen durch die mir zur Verfügung stehenden Mittel erträglich sind, werde ich versuchen, die Zeit zu genießen!
Die nächste MRT wird schon in zwei Monaten sein, erst dann möchte ich mich mit neuen Befunden auseinandersetzen.

Es klingt merkwürdig, aber es ist wirklich so: Ich habe gelernt, diese schreckliche Krankheit anzunehmen. Und nach so viel Zeit der Unruhe ist Ruhe über mich gekommen. So lange habe ich mir mehr Gelassenheit gewünscht, damit die Ängste nicht meinen Tag bestimmen und meine Lebensqualität zerstören. Dass ich diese Gelassenheit irgendwann schon gefunden hatte, habe ich nicht gemerkt. Erst seit gestern ist es mir bewusst, dass sich etwas ganz Entscheidendes geändert hat. Dafür bin ich sehr dankbar. Natürlich hoffe ich, dass ich mir das bewahren kann, wenn es bergab geht....; man wird sehen.

Ich wünsche euch allen, ob Betroffene oder Angehörige, viel Kraft!

Liebe Grüße
Heike
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