Hallo Mary,
woher die Unruhe kommt kann ich auch nicht sagen, bei uns sagten die schwestern es wäre "die Angst vor dem was noch kommt", Papa wollte auch immer aufstehen und weglaufen, weglaufen vor dem Tod oder sich verstecken und alleine irgendwo sterben, hauptsache nicht im KH. Ich kann nicht wirklich etwas hilfreiches sagen. Papa hatte Midazolam nur bekommen als er im künstlichen Koma lag, und Fentanylpflaster und Morphium hatte er auch, davon hatte er auch so merkwürdige Dinge erzählt und wurde fast wie ein Kind, so naiv und kindlich eben. Und still
Er hatte auch dicke Füße, nachher waren es dann auch die Hände, die Beine, die Arme. Es kam von der Leber bei ihm, Bauchwassersucht
Das einzige was ihm geholfen hatte war, dass wir immer da waren, fast rund um die Uhr. Alleinlassen konnte man ihn nicht, im KH schon gar nicht, die haben viel zu selten nach ihm geschaut und auf einmal lag er halb aus dem Bett gefallen, strangulierte sich selbst mit dem Sauerstoffschlauch weil er ihn nicht abnehmen konnte, war verwirrt und nur am "flüchten wollen". Immer wieder wollte er hoch, aus dem Bett, sitzen, obwohl es nicht ging. Ich denke es ist so das letzte Aufbäumen bevor es so weit ist, dass er loslassen kann. Mein Papa konnte auch mehrere Tage lang nicht loslassen
Ich kann Dir nichts hilfreiches mit auf den Weg geben außer dass ich Dir viel Kraft wünsche und Dir anbiete dass Du jederzeit schreiben darfst