Einzelnen Beitrag anzeigen
  #90  
Alt 03.12.2010, 07:24
Benutzerbild von mascha2600
mascha2600 mascha2600 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.06.2007
Ort: Dort wo es auf der "Alb" am schönsten ist
Beiträge: 250
Standard AW: Hinterblieben, nur wo?

Guten Morgen Geske,
Du hast recht und hast es völlig auf den Punkt gebracht:
Wieso sollte "der Hinterbliebene" sich auch völlig neu erfinden ? Dies würde ja bedeuten, dass das "alte" Leben - ich will jetzt nich sagen "schlecht" gewesen - aber evtl. unnütz, bzw. nicht "gut" gewesen. Es erinnert mich ein wenig an die Sprüche wie "den Krebs als Chance" nutzen, "positive" Aspekte des Krebs usw. usw. die mir begegneten, als ich krank wurde.

Ich finde die "Zwiesprache" mit einem Verstorbenen weder unsinnig, noch schlecht oder realitätsfern. Es zeigt einfach, dass man mit diesem Menschen über den Tod hinaus verbunden ist und das ist gut so !! Was mich anbelangt, so "rede" ich selbst 23 Jahre nach dem Tod meiner Mutter noch mit ihr, will sagen, dass ich mich oft frage, wie sie in der einen oder anderen Situation reagiert, oder was sie gesagt hätte.

Inzwischen kenne ich beide Seiten: Einmal als Angehörige (meine Mutter starb 1987 an BK, mein Vater 2007) und als Betroffene (seit 2007 BK).
Niemals könnte ich mein "altes" Leben hinter mir lassen. Meine Eltern gehören zu meinem Leben dazu und durch meine Erinnerungen bleiben sie es auch. Was mich anbelangt, hatte ich schon mal geschrieben, dass ich hoffe (wenn bei mir der Sensenmann klopft), dass ich auch nach meinem Tod zum Leben meines Mannes dazugehöre, auch wenn er - was ich hoffe - irgendwann mal eine neue Partnerin haben sollte.

LG Chris
Mit Zitat antworten