Hallo,
ich bin im September 2005 an AML M3 erkrankt. Ich habe vor drei Wochen meine (hoffentlich) letzte Chemo-Therapie gehabt. Ich möchte mir meine Gedanken die mir gerade im Kopf rumgehen loswerden. Trotz meiner Krankheit habe ich mich von meinem Mann getrennt. Er ist vor ein paar Tagen in seine neue Wohnung gezogen. Meine beiden Töchter (4J.und 12J.) und ich sind jetzt allein.Ich habe lang überlegt diesen Schritt zu machen. Denn bei einer solchen Erkrankung braucht man jemanden der einem zur Seite steht. Aber leider hab ich nur geglaubt meinem Mann an meiner Seite zu haben. Klar er hat sich um die Kinder gekümmert und mich im Krankenhaus besucht und versorgt. Aber nebenbei hat er auch dafür gesorgt, das unsere Familie finanziell den Bach runtergeht. Er hat viele Schulden gemacht und mich auch belogen. Die ganze Zeit meiner Therapie habe ich nicht nur mir Gedanken um meine Krankheit machen müssen, sondern auch um finanzielle Sachen. Es ist schrecklich wenn man als Mutter lange Zeit im Krankenhaus ist und ihre Kinder wohlumsorgt haben möchte und dies nicht der Fall ist. Jetzt nehme ich Dinge wieder selbst in die Hand. Die Kraft habe ich jetzt. Ich bin in vollständiger Remission und bekomme noch eine Erhaltungstherapie. Ich habe eine liebe Familie (Vater, Mutter, Schwester) die mir in der Zukunft bei Seite steht. Ich lebe zur Zeit noch 350km entfernt von meiner Familie. Der Umzug steht aber schon fest. Ich freu mich trotz alledem auf meine Zukunft mit meinen Kindern, und freue mich über jeden Tag, den ich mit ihnen verbringen darf.
Ich danke Euch fürs zuhören.
lg Daggi
