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Alt 05.09.2007, 22:44
Barbara W. Barbara W. ist offline
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Standard AW: 4/5 vom magen entfernt wie gehts weiter

Hallo Italy,

es freut mich, dass es Deinem Papa gut geht. Das ist doch schon der erste Schritt in eine gute Zukunft.

Das G steht für das Grading, also die Bösartigkeit des Krebses. Es wird von G1-G4 nach oben eingestuft. G3 ist also gering diferenziert, also schon relativ bösartig und meistens schnell wachsend. Mein Papa hatte auch G3. Mir sagten damals die Ärzte, dass viele Magenkarzinome als G3 eingestuft werden und sehr bösartig sind.

Die Anzahl der Lymphknoten ist relativ hoch, aber ich glaube auch da spielt die Lage der Lymphknoten eine große Rolle, ob man eine Chemo macht oder nicht. Bei meinem Papa war ein einziger Lymphknoten mit einer Mikrometastase (0,4 mm) befallen und das Thema Chemo ist noch nicht wirklich vom Tisch.

L1 heißt wohl, dass der Krebs in eine Lymphbahn eingewachsen ist, aber da bin ich mir nicht so ganz sicher, vielleicht kann jemand anderes etwas dazusagen.

V0 bedeutet, dass die Venen nicht befallen waren, aber auch da bin ich mir nicht ganz sicher.

Das Wichtigste ist zunächst, dass der Tumor ganz entfernt wurde und das meinte wohl Euer Arzt mit "aber wo anders ist alles sauber".
Auch bei meinem Papa wurde mehrere Tage beraten, ob Chemo oder nicht. Unser Arzt hat sich dann mit weiteren Kollegen in anderen Universitätskliniken beraten und dann sich gegen eine Chemo entschieden. Am Freitag hat mein Papa den ersten Termin zur Vorstellung im Krankenhaus, dann werden wir dieses Thema mit Chemo ja oder nein nochmals ansprechen. Allerdings weiß ich nicht, ob mein Papa sich bei einer Befürwortung eine Chemo geben lassen würde. Er ist alternativ bei einem seriösen Antroposophen, der ihn mit Misteln behandelt. Mein Papa betont, dass er die OP ohne die vorhergehende Misteltherapie nicht so gut überstanden hätte und es geht ihm sehr sehr gut.
Falls Dich der alternative Weg interessiert, schreibe ich Dir gerne eine E-mail, wie man noch verfahren kann.

Mein Papa ist körperlich fast wieder ganz hergestellt und isst fast normal. Man muss ihn jetzt immer wieder einbremsen und ermahnen, nicht zu viel zu essen und langsam zu machen. 7 1/2 Wochen nach der OP geht er jetzt schon wieder 1-2 Stunden täglich arbeiten, genießt aber auch sein Leben. Er macht momentan das, was ihm Spaß macht. Zumindest versucht er das.

Ob mein Papa sich für oder gegen eine Chemo entscheidet, wenn man ihm dazu rät, überlassen wir ihm selbst. Es ist sein Leben und er muss herausfinden, welcher Weg für ihn der Richtige ist. Das können wir ihm nicht abnehmen, denn er muss, egal wie er sich entscheidet mit dem Risiko eines Rückfalls auseinandersetzen. Ich liebe meinen Papa sehr und ich wünsche ihm, dass er die richtige Entscheidung für uns alle trifft.

Drücke Euch fest die Daumen und wünsche Deinem Papa weiterhin gute Besserung.

Alles Liebe
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