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Alt 27.11.2007, 13:57
Andorra97 Andorra97 ist offline
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Standard AW: Morgen beginnt auch bei uns der Kampf

Die erste Chemo-Woche liegt hinter uns und Klaus kann sich wirklich nicht beschweren. Er hat nahezu keine Symptome. Ein bisschen Verdauungsprobleme (mal so mal so), ein bisschen Schleimhautentzündung im Mund. Sonst geht es ihm eigentlich so gut wie schon lange nicht mehr.

Das ist dann eigentlich das Erschreckende an der Situation. Denn erst jetzt durch die Krankheit wird uns bewusst, wie sehr mein Mann unter seiner Arbeit gelitten hat. Jetzt wo er zuhause ist blüht er richtig auf. Er hat wieder Lebensfreude, findet zig Sachen, mit denen er sich beschäftigen kann und leidet nur ein wenig unter dem schlechten Gewissen, dass er sich fast über seine Krankheit freut, nur weil er dadurch nicht arbeiten muss.

Ich frage mich natürlich innerlich, wie soll das werden, wenn er wieder gesund ist? Er hat ohnehin schon 50% Schwerbehinderung durch seine Epilepsie, jetzt hat er noch eine Krebskrankheit. Er wird niemals eine andere Stelle finden, aber es steht für mich auch fest, dass er unmöglich wieder zu seiner alten Arbeit gehen kann, wenn er so darunter leidet, dass er sich sogar schon über Krebs freut!!

Das Dumme ist, ich selbst liebe meinen Beruf und würde gerne auch mehr machen und ihm Haushalt und Kinder überlassen, aber ob ich genug verdienen könnte um die ganze Familie zu ernähren? Das ist eher fraglich selbst wenn wir uns sehr einschränken würden (wozu ich absolut bereit bin).

Na ja, es beschäftigen uns also zur Zeit weniger Krankheits- als Existenzfragen. Ich denke aber, dass das wohl oft so ist und die Krankheit ja wohl auch nicht von ungefähr im Körper meines Mannes wütet.
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Einen schönen Tag wünsche ich euch!
Nicole

Mein Mann: NHL Diagnose 31.10.2007 / Glioblastom Diagnose 31.10.2008
Zur Zeit geht es uns gut.
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